Mittwoch, 15. Juni 2011

Schach in Reutlingen

Mit Superlativen bin ich traditionell vorsichtig, zumal noch dann, wenn es um die eigene Person geht - aber heute darf man mal Einen riskieren: Ich konnte mal wieder ein sehr gutes Turnierergebnis erzielen!
Beim stark besetzten Turnier in Reutlingen am Pfingstwochendende erhielt ich in 7 Runden 6 nominell deutlich stärkere Gegner und so sind 4,5 Punkte ein herausragendes Ergebnis. Dies kam aber natürlich nicht ohne ein wenig Glück zustande: Einer glatten Niederlage in Runde 1 folgte ein mühsamer Sieg und eine verheeremde Niederlage, sodass der Start durchaus im "normalen Bereich" lag. Mit 1 aus 3 bekam ich kurioserweise nochmal einen Stärkeren, der Aljechin spielen wollte (1. e4 Sf6), aber in Pirc landete (2. Sc3 d6 3. d4 g6), wo er sich nicht toll zurechtfand. Ich erhielt Angriff und nach zwei Tempoverlustzügen konnte ich schön gewinnen. In Runde 5 absolvierten ich und mein Gegner die ersten 20 Züge im Eiltempo, denn die gespielte Französischvariante hielten wir beide für aussichtsreich. Allerdings folgten dann 10 Züge recht planloses Rumgeziehe, sodass Remis logisch gewesen wäre. Jedoch spielte der Gegner das entstandene Turmendspiel ganz schlecht, sodass ich zu einem völlig unverhofften Sieg kam. In Runde 6 "zerstörte" ich den Sizilianer des Gegners wie schon öfter mit "Antitheorie," was den veranlasste nach 20 Zügen Remis anzubieten. Hier scheute ich den Kampf und akzeptierte (der von ihm geplante Zug wäre fatal gewesen; ein Anderer hätte ihm indes die leicht bessere Stellung beschert).
Runde 7 war dann die Krönung. Ich spielte gegen eine ungarische WIM, die allerdings außer Form war. Die musste für den Damenpreis gewinnen, eröffnete aber sehr passiv (1. e4 e6 2. d3 d5 3. Sd2), sodass ich bald taktisch ein Kurzremis vorschlug, um selber einen kleinen Preis zu sichern. Das wurde abgelehnt, doch in der Folge verbrauchte sie sehr viel Zeit, ohne Vorteile zu erlangen. In hoher Zeitnot ihrerseits bot ich erneut remis, weil nicht viel los war, aber sie wollte unbedingt gewinnen - und beging im 39. Zug einen größeren Fehler, wonach ich das entstandene Endspiel zum Sieg verwerten konnte. Das brachte sagenhafte 4,5 Punkte, Platz 27 (von 108) und einen größeren Ratingpreis.

Weitere Infos beim Ausrichter (tolle Spielbedingungen, nur leider dauerte es sehr lange bis zur Siegerehrung).

2 Kommentare:

  1. Bravo! Gratulation!!
    Gruß
    Robin, Simon und Uwe Krämer

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  2. Danke, ist halt einfach gut gelaufen!
    Jan

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