Montag, 19. August 2019

Impressionen aus Olmütz

Gerade ist Zeit schon einmal damit zu beginnnen von unserer Turnierreise nach Olmütz zu berichten. Wir, das sind bekanntlich Tim, Lukas und ich, nachdem es sich leider kein Vierter (außer kurzzeitig Harald M.) einrichten konnte uns noch zu begleiten.
Freitag, 9. August: Anreise
Mir hat der Anreisetag besonders gut gefallen, denn ich fahre ja gerne Zug und davon bekam ich reichlich. Die Anfahrt nach Prag verlief ohne Zwischenfälle; dort war der Plan vor Ort das noch erforderliche Ticket nach Olmütz zu besorgen. Am Schalter war aber die Hölle los und einige Züge mittlerweile privatisiert und damit auch vorreservierungspflichtig. Nach kurzer Wartezeit fanden wir dann aber einen Regionalzug, in dem wir die Fahrkarten (noch und neuerdings gegen, allerdings geringen, Aufpreis) erstehen konnten. In Olmütz angekommen begann Tims Part die Unterkunft zu finden, was mithilfe von moderner Technik auch gut gelang. Die Unterkunft selbst war in Ordnung, nur leider nicht besonders ruhig, obwohl am Stadtrand gelegen. Die Nachtruhe pflegten ankommende Autos und vor allem ein sehr motivierter Hahn zu stören (der war regelmäßig schon vor vier Uhr nachts wach und krähte ausdauernd). Ich habe schon lange keine Woche lang so wenig geschlafen.
Vor Ort kamen wir auch zu erstem tschechischem Geld, was sich ansonten als etwas kompliziert herausstellte, weil die Banken horrende Gebühren verlangten. So starteten wir mit einer zusätzlichen Mission in den neuen Tag.

Samstag, 10. August: Es geht los!
Nach einigermaßen ausführlichem Ausschlafen machten wir uns auf in die Stadt zum Spielhotel, mithilfe von Tims Führung kein Problem. Unser Weg führte uns unter anderem am Stadion von Sigma Olmütz vorbei. Nach der Anmeldung versuchten Lukas und Jan in die Innenstadt zu gelangen, unter anderem auf der Suche nach einer Wechselstube. Wie sich später herausstellte ein Weg von 500m, wenn man in die richtige Richtung läuft. So wie wir das gelöst hatten bekamen wir noch einige interessante Außenbezirke zu sehen und dehnten unseren Spaziergang um einiges aus. Leider war dann auch die Wechselstube geschlossen, also ein Ausflug, der anders verlief als geplant.
Und dann gings nach dem Essen in einem unterwegs erkundeten Lokal auch los: Im Vergleich zu meinem letzten Besuch 2011 hat sich das Turnier stark verändert. Das Feld umfasst lediglich noch 70 Teilnehmer mit großer Streuung, allerdings in der Spitze gings nur bis 2250 Elo. Schuld daran ist sicherlich auch der Preisfond mit gerade mal 320 Euro für den Ersten. Interessant aber, dass sich hier viele osteuropäische Titelträger einfanden, die ihre stärksten Ergebnisse schon hinter sich haben, so haben die IM noch 2200 Elo und viele der FM gerade noch 2100-2150 Elo.
Bei einem Preis für die weiteste Anreise hätten wir auch keinen Blumentopf gewonnen, denn es fanden sich auch (sogar viele) Spieler aus dem Schachboomland Indien und einer aus Malaysia ein.
In der ersten Runde konnte Tim gegen einen ziemlich passiven Tschechen recht sicher gewinnen. Als er fertig war hatte ich auch bereits gegen einen Bulgaren gewonnen, der noch passiver war; ebenfalls recht sicher, obwohl er einen überhasteten Angriff noch kontern konnte, aber auch auf der Uhr geriet er trotz Inkrement stark unter Druck. Lukas spielte gegen eine isländische WGM mit knapp 2100 Elo und bereitete ihr ordentlich Kopfzerbrechen. Sein Spiel war gewohnt schnell und scharf und gipfelte in einem Figurenopfer, das durchus gefährlich, aber letztlich dann doch zuviel war. Immerhin dachte die Gegnerin zwischenzeitich ernsthaft über eine Zugwiederholngn nach, insgesamt also ein vielversprechender Auftakt!

Sonntag, 11. August: Doppelrunde!
Am Sonntag war dann auch keine Zeit für Langeweile, denn es ging schon um 9 Uhr los, das schafften die Nemecki (tschechisch für Deutsche) leider nicht ganz pünktlich. Unterwegs lernten wir, dass in Tschechien die Supermärkt auch sonntags geöffnet haben. Lukas gewann sicher und schnell gegen ein tschechisches Kind (man sieht hier das enorme Schweizer-System-Gefälle) und ich spielte gegen eine echte osteuropäische Berühmtheit. IM Viktor Volodin hat eine Elo von 2168 und hatte mal über 2300, was bemerkenswert ist, bedenkt man, dass er kaum laufen und sprechen kann und auch das Ziehen ihm infolge von massiven körperlichen Beeinträchtigungen schwerfällt. Und dennoch oder gerade deswegen spielt er in der Region sehr viele Turniere und gewinnt auch ab und zu eines! Dazu rückt er nach jedem Zug die Figuren des Gegners zurecht und achtet penibel auf Ruhe – eben ein echtes Original. In der Partie konterte er meine experimentelle Eröffnungsbehandlung mit dem für mich überraschenden Verzicht auf die Rochade, fing dann relativ simpel einen Läufer und wehrte alle Gegenspielversuche erfolgreich ab. 
Tim erlebte einen denkwürdigen Tag. Erst bezwang er IM Babula (Elo 2228) in einer tollen Partie in horrender Zeitnot (beide spielten fast 20 Züge auf Inkrement), nachdem er den weißen König in einem Mattnetz fangen konnte. Darauf folgte ein FM mit 2100 Elo, dem Tim ebenso eine Qualität abnehmen und in ein total gewonnenes Endspiel abwickeln konnte. Tragischerweise überschritt er diesmal unterwegs die Zeit – viel extremer kann ein Auf und ab nicht sein! Danach war die Stimmung einige Zeit nicht so klasse, aber die Leistung bleibt ja auch so hervorragend. In Runde 3 lieferte ich mir eine tolle Schlacht mit einem Loalmatador, allerdings musste ich die dreimal gewinnen. Erst überlebte er leider meinen Königsangriff, dann konnte ich Bauer und Qualität gewinnen. Ein falscher Plan brachte den Gegner wieder ins Spiel bevor ich mich dann besinnen und das Endspiel gewinnen konnte. Damit war ich dann an diesem Abend der letzte, denn Lukas erreihte bereits nach wechselvollem Verlauf remis, nachdem am Ende fast nichts mehr da war. An einem solchen Tag waren wir dann noch ein zweites Mal Essen und den Weg zurück hatten wir auch schon fast raus.


Montag, 12. August: Schachkinder
Am Sonntagabend klagten wir uns noch gegenseitig unser Leid über die für Montag zugelosten Gegner. Denn Tim erwartete den Vizeasienmeister der U 8 aus Indien und ich einen Jugendlichen mit Minielo von 1100, aber eben auch mit 2/3 und wie Tim meinte ebenfalls ein „kleines Kind.“ Das kleine Kind war dann aber schon 16 und dazu größer als ich. Und die Partie dauerte dann auch nur eine knappe Stunde, denn er zerstörte seine Stellung schon frühzeitig selbst und ging ganz furchtbar unter. Tim erhielt das erwartet schwere Spiel gegen einen Gegner, der in Eröffnungstheorie und auch taktiscch schon sehr sicher war. Tim konnte sich aber strategisch gut aufstellen und in die gengerische Stellung eindringen. Das brachte dann einen Mehrbauer im Turmendspiel und den ersehnten Sieg. Lukas bekam einen Gegner aus Indien mit ELO über 2000. Aus einem Wolgagambit heraus erreichte er unter Bauerngewinn ein völlig surrealles Endspiel mit je vier Leichtfiguren, die spätestens nachdem Lukas einen gegerischen Freibauern eingesammelt hatte alle irgendwo platziert waren. In dem Endspiel hatte Lukas dann also einen Bauern mehr aber war sehr passiv. Daraus resultierte dann nach dem Tausch immer mehr Bauern ein Remis, erneut insgesamt eine starke Leistung!
Morgens konnten wir uns etwas erholen von der Nacht, die der Hahn zu zerstören gesucht hatte und hatten Zeit für einen kleinen Spaziergang durch die Innenstadt inklusive Besuch der Wechselstube. Der Abend klang aus mit Vesper im Zimmer nach Besuch beim Lidl.

Dienstag, 13. August: Bruchsal gegen 3+2
Lukas hatte angeordnet dass wir morgens zum Blitzturnier anzurücken hätten, das hieß dann früh aufstehen, in Verbindung mit dem Sch...hahn eine harte Sache. Auf dem Programm standen 11 Runden Blitz mit der neuen 3+2 Regelung. Lukas erlebte sein Highlight gleich in der ersten Runde, als er gegen GM Keith Arkell spielen durfte und sogar mit Mehrbauer und Mehrzeit ins Damenendspiel ging. Das war dann trotz Niederlage ein tolles Erlebnis im Blitz und zeigte auch seine besondere Klasse in dieser Disziplin! Lukas konnte dann auch gegen alle Spieler unter 2000 Elo (außer Tim) gewinnen und holte auch noch ein bischen gegen Stärkere, so kam er auf gute 6/11 und konnte ganz zufrieden sein, obwohl er als unglaublich schneller Spieler mit der Inkrementregelung haderte. Das ging mir erwartungsgemäß ebenso, aber war noch schlimmer als erwartet. Der erste Teil mit 2/4 war in Ordnung sowohl vom Zeitmanagement her als auch von den Partien; in einer profitierte ich sogar vom Inkrement. Dann kam aber eine Durststrecke von 5 Nullen in Folge; einerr knappen Niederlage folgte eine Reihe von Jugendspielern, die schlicht zu Beginn viel schneller waren als ich. Immerhin kam ich mit 3/3 am Ende noch auf, allerdings schlechte, 5 Punkte. Tim kam auch auf 6 Punkte. Er spielte meist vorne, gewann erneut gegen Babula und verlor wieder hart gegen seinen FM, nachdem der durch plumpes Rumziehen seine Bedenkzeit wieder angespart hatte. Aus meiner Sicht ist diese Praxis, die die Spielweise mit Inkrement möglich macht, ein Fall für die Regelhüter im Schach, denn ich empfinde das als ziemlich unsportlich.
Nach erneut tollem Essen gings dann mit normalem Schach weiter. Tim hatte mir dabei meine Eröffnungsprobleme schon vorhergesagt, aber ich wollte seiner Empfehlung nicht folgen und stand schon nach der Eröffnung bedenklich. Nachdem ich mich etwas zurückgespielt hatte stellte ich einen Bauern ein und verlor dann klar. Der Gegner war mit über 2100 Elo auch einfach besser. Tim bekam seine Vorbereitung aufs Brett und dennoch entwickelte sich eine große Theoriediskussion, die zu einem Remis nach 17 Zügen führte, nachdem beide wenig Zeit zur Verfügung hatten. Lukas spielte an diesem Abend bis zum bitteren Ende, Gegen eine engagierte junge Slovakin widerstand er allen Frotzeleien und erreichte eine sehr gute Stellung mit Freibauer. Er gab dann seinen Bauern für eine Qualität, allerdings interessanterweise eine schlechte Entscheidung, denn nun brachte die Gegnerin einen Freibauern auf den Weg. Für den musste Lukas dann einen ganzen Turm geben und mit T+L+B gegen T sahs verheerend aus. Den letzten Fehler machte aber die Slowakin, indem sie ihren Läufer einstellte, wonach sich ein für sie entsetzliches und für Lukas ein am Ende glückliches, aber insgesamt nicht unverdientes Remis ergab.
Im Lokal danach bekämpfte Lukas das Hahnproblem, indem er einen ganzen grgrillten Hahn verschlang.

Mittwoch, 14.August: Lichess (Onlineschach), taktische Versehen und Supercup
Der Morgen war wieder der Erholung gewidmet. Das Frühstück wurde gerade noch rechtzeitig eingenommen. Meine Mitstreiter zockten unverdrossen im Internet und heute war auch Joscha ein kleiner Teil unseres Turniers. Dazu frönte Lukas seiner Badeleidenschaft und ich begann mit den ersten Tagen des Berichts; irgendwie bin ich motiviert zu recht epischen Ausführungen, soll der Bericht auch mir zur Erinnerung dienen. Vor der Runde holten wir uns nur ein paar Snacks im Supermarkt.
Im Turnier konnte Tim nach relativ leicht gewinnen, nachdem er eine taktische Variante weiter gerechnet hatte als sein Gegner. Für ihn lief es allerspätestens jetzt super! Ich war gegen Tims LieblingsFM erneut recht chancenlos. Er erwischte mich in der Eröffnung und auch wenn ich einen Weg fand ins Spiel zurückzufinden hatte er jederzeit alles im Griff und gewann sehenswert. Lukas verschenkte einen recht sicheren halben Punkt leider durch einen Rechenfehler.
Der Tag klang aus mit ganz tollem Essen in der Gaststätte von Sigma Olmütz. Dort verfolgten wir die erste Halbzeit des englischen Supercups, die Zweite mit einigen Kaltgetränken dann in unserer Wohnung am Fernseher.

Donnerstag, 15.August: Einfach dumm!
An diesem Tag lief nicht viel zusammen. Schon morgens kamen wir erneut fast zu spät zum Frühstück. Vor der Runde entschlossen wir uns spontan zum Essengehen beim Reiterverein nahe unserer Unterkunft. Dort mussten wir dann 45 Minuten auf unser Essen warten, was uns ordentliche Verspätung am Schachbrett einbrachte, uns einigermaßen stresste und die Laune beeinträchtigte.
Für mich setzte sich der Trend am Brett leider nahtlos fort. Gegen einen jungen Inder, der die Eröffnung eigentlich sehr unambitioniert spielte, spielte ich eine furchtbare Partie. Ab Zug 10 war fast jeder Zug schlecht und so verlor ich erst Bauern, dann Qualität und Partie völlig unnötig wie chancenlos. Auch Lukas stellte nochmal ein Remisendspiel recht einfach weg. Nur Tim konnte Zählbares einfahren. Ein ambitionierter junger Deutscher hatte ein Figurenopfer vorbereitet, allerdings gelang es Tim seine Stellung zusammenzuhalten wonach sich der Gegner kurz vor der Zeitkontrolle genötigt sah remis vorzuschlagen, was Tim akzeptierte. Erneut zählbare Punkte gegen einen Spieler mit immerhin 2173 Elo!
Während Tim das noch analysierte gingen wir zum Lidl wegen Vesper und Frustbier. Immerhin brachte uns Lukas an diesem Tag den Soundtrack des Turniers.

Freitag, 16. August: Immerhin wieder zweimal Essen verdient!
Vor der Vorschlussrunde entschloss ich mich auch mich ein bisschen vorzubereiten um zumindest einmal unfallfrei meine neue Lieblingsschwarzeröffnung aufs Brett bringen zu können. Dabei konnte ich dann doch einiges wiederholen, am Brett brachte das dann leider wieder wenig, weil ich nach gut verlaufenden 8 Zügen spontan dachte statt Gambit einen Bauern gewinnen zu können. Diese Idee ruinierte meine Stellung wieder nachhaltig, gegen eine junge Tschechin mit immerhin WM-Erfahrung ging dann einfach nicht viel. Bitter war dann, dass ich noch einmal eine Gewinnstellung erspielen konnte die ich aber nicht als solche erkannte sondern stattdessen in ein schlechtes Endspiel abwickelte, wo ich um das Remis froh sein musste. Leider wieder insgesamt schwach! Lukas stellte seine Dame ein, allerdings gelang ihm das perfekte Pokerface und so verschonte ihn der Gegner. Im weiteren Verlauf kam Lukas noch zum Sieg, nachdem er taktisch gegen den gegnerischen König vorging und der Gegner dagegen kein Mittel fand. Tims Gegner opferte erneut in der Eröffnung eine Figur und erneut resultierte daraus ein Remis. Über 2000 sind eben auch die Eröffnungen auf einem anderen Niveau zu spielen, das scheinte sich wieder zu bestätigen. Punktemäßig war also die Ausbeute nicht schlecht, was uns noch in ein mexikanisches Restaurant führte.


Samstag, 17. August: Morgenrunde, Siegerehrung und Bierprobe
Freitagabends machten wir nicht allzu lange, denn die Veranstalter hatten noch eine 9-Uhr-Runde für uns zum Abschluss. Immerhin waren wir pünktlich da, aber es war schon hart. Meine kurze Eröffnungsvorbereitung gegen einen Namensvetter war nach seinem ersten Zug beendet. Die Eröffnung war dann auch perfekt, unverständlicherweise fand ich dann aber wieder nicht im rechten Moment den richtigen Zug (ich denke, ich muss vor allem zu Beginn konzentierter agieren) zum Angriff, so lief ich meinem Gambitbauern hinterher gegen einen nominell schwächeren Gegner, der nach und nach alles abtauschte. Leider verpasste ich auch eine weitere Angriffschance und im Endspiel den besten Zug und so war das Ergebnis noch einmal remis in klar schlechterer Stellung. Mein Finish war einfach schwach und so stehen nicht so tolle 4/9 zu Buche. Lukas hatte seine Gewinnversuche schon vor mir aufgegeben und kommt auch auf 4, allerdings gegen viel stärkere Gegner insgesamt - ordentlich.
Tim hatte ein bisschen unter dem kleinen Teilnehmerfeld zu leiden. Mangels Alternativen musste der Führende mit 7 Punkten gegen Tim mit 5,5 spielen. Der erwischte Tim dann auch in der Eröffnung und gewann damit Partie und Turnier. Tim hatte da vielleicht noch etwas Pech, aber mit 5,5 spielte er erneut ein sehr starkes Turnier, brachte auch seine ELO über 2000, Sieg gegen IM und mehrere gute Ergebnisse gegen Gegner weit über der Amateurgrenze unterstreichen die Leistung unseres Spitzenspielers, der dazu noch immer weitgehend ohne Starallüren auskommt!
Zusätzlicher Lohn war dann auch noch ein Ratinggeldpreis bei der Siegerehrung sowie ein Endspielbuch und auch Lukas und ich kamen noch zu einem kleinen Anerkennungspreis!
Vorher hatte ich mit einem weiteren Stadtrundgang meine Ortskenntnis gefestigt und wir waren nochmal (Burger) essen.
Nach der Siegerehrung durch die netten Vertreter des ortsansässigen Schachvereins kauften wir noch reichlich des Nationalgetränkes zur abschließenden Verkostung und als Souvenir für Zuhause.

Sonntag, 18.August: Heimreise mit kleinen Problemen, tschechische Bahn auf deutschen Spuren
Die letzte Nacht war für mich die Schlimmste. Morgens musste ich nicht extra aufwachen, da ich kaum schlafen konnte, dem Hahn sei Dank. Überhaupt gings sehr früh los, um 7.16 kam unser Bus zum Bahnhof. Dort konnten wir dann sogar einen Zug früher als avisiert erwischen, diesmal gelang es auch das Ticket am Schalter zu lösen. Interessant war noch der Unterschied von Bahnsteig und Gleis bei den Tschechen. Eigentlich waren alle Züge an diesem Tag brechend voll, es zeigte sich, dass der Sonntag kein besonders günstiger Reisetag ist. 
Mit Verspätung in Prag hatten wir gerade noch Zeit kurz etwas zu essen, bevor es nach Deutschland zurückgehen sollte. Leider wandelte hier ceske drahe auf den Spuren der DB. Denn der Zug aus Prag verkehrte nur bis Pilsen, weil danach ein Teil der Strecke gesperrt war. Der Zugbegleiter konnte das aber nicht klar kommunizieren und dazu gab er trotz Überfüllung einfach 2 Wagen und auch die erste Klasse nicht frei. 
In Pilsen war dann auch nicht klar wo die Busse fahren sollten und sie fuhren auch nicht, Infos waren auch keine zu bekommen. Wie sich dann herausstellte waren die schon weg, weil der Zug Verspätung hatte, die nächsten sollten in zwei Stunden kommen, außerdem schien völlig unklar, ob die Busse die immens vielen Reisenden fassen würden. Zum Glück hatte ich da eine gute Idee und beschloss spontan die Reiseroute zu ändern und zunächst mit dem Zug nach Cheb zu fahren. Schnell eine Fahrkarte geholt um nicht mit den Tschechen diskutieren zu müssen und weg aus Pilsen. Wie sich zeigte eine sehr gute Entscheidung und in Cheb wartete sogar der Zug nach Nürnberg auf uns. Mit gutem Anschluss in Nürnberg kamen wir sogar so noch etwas früher als ursprünglich vorgesehen wieder zu Hause an und konnten unser Abenteuer beenden.

Wir haben sehr interessante Tage erlebt und nachhaltige Eindrücke sammeln könnten. Ich jedenfalls war sicher nicht zum letzten Mal in diesem unserem Nachbarland.

Was noch zu erwähnen wäre:
  • leider gibts wenig Fotos und nur schlechte weil meine Handykamera nix mehr ist - immerhin hab ich ja in Olmütz erfahren wo meine Kamera abgeblieben ist...
    an tschechischen Zebrastreifen hält im Schnitt jedes dritte Auto
  • das Tempolimit innerorts liegt gefühlt bei 120 km/h.
  • Spezielle Gebrauchsartikel bekommt man in Parks oder nach Ladenschluss an Supermarktparkplätzen (beim PokemonGo-Spieler)
  • Royal Antwepen spielt tatsächlich erste belgische Liga
  • Kronen wechselt man am besten vor Ort mit Euros. Mit EC-Karte wird es teuer.
  • Der Soundtrack zur Freizeit: https://www.youtube.com/watch?v=dfmk1gvUPAs

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