Gerade ist Zeit schon
einmal damit zu beginnnen von unserer Turnierreise nach Olmütz zu
berichten. Wir, das sind bekanntlich Tim, Lukas und ich, nachdem es
sich leider kein Vierter (außer kurzzeitig Harald M.) einrichten
konnte uns noch zu begleiten.
Mir hat der Anreisetag
besonders gut gefallen, denn ich fahre ja gerne Zug und davon bekam
ich reichlich. Die Anfahrt nach Prag verlief ohne Zwischenfälle;
dort war der Plan vor Ort das noch erforderliche Ticket nach Olmütz
zu besorgen. Am Schalter war aber die Hölle los und einige Züge
mittlerweile privatisiert und damit auch vorreservierungspflichtig.
Nach kurzer Wartezeit fanden wir dann aber einen Regionalzug, in dem
wir die Fahrkarten (noch und neuerdings gegen, allerdings geringen,
Aufpreis) erstehen konnten. In Olmütz angekommen begann Tims Part
die Unterkunft zu finden, was mithilfe von moderner Technik auch gut
gelang. Die Unterkunft selbst war in Ordnung, nur leider nicht
besonders ruhig, obwohl am Stadtrand gelegen. Die Nachtruhe pflegten
ankommende Autos und vor allem ein sehr motivierter Hahn zu stören
(der war regelmäßig schon vor vier Uhr nachts wach und krähte ausdauernd). Ich habe schon lange keine Woche lang so wenig geschlafen.
Vor Ort kamen wir auch zu
erstem tschechischem Geld, was sich ansonten als etwas kompliziert
herausstellte, weil die Banken horrende Gebühren verlangten. So
starteten wir mit einer zusätzlichen Mission in den neuen Tag.
Samstag, 10. August: Es
geht los!
Nach einigermaßen
ausführlichem Ausschlafen machten wir uns auf in die Stadt zum
Spielhotel, mithilfe von Tims Führung kein Problem. Unser Weg führte
uns unter anderem am Stadion von Sigma Olmütz vorbei. Nach der
Anmeldung versuchten Lukas und Jan in die Innenstadt zu gelangen,
unter anderem auf der Suche nach einer Wechselstube. Wie sich später
herausstellte ein Weg von 500m, wenn man in die richtige Richtung
läuft. So wie wir das gelöst hatten bekamen wir noch einige
interessante Außenbezirke zu sehen und dehnten unseren Spaziergang
um einiges aus. Leider war dann auch die Wechselstube geschlossen,
also ein Ausflug, der anders verlief als geplant.
Und dann gings nach dem
Essen in einem unterwegs erkundeten Lokal auch los: Im Vergleich zu
meinem letzten Besuch 2011 hat sich das Turnier stark verändert. Das
Feld umfasst lediglich noch 70 Teilnehmer mit großer Streuung,
allerdings in der Spitze gings nur bis 2250 Elo. Schuld daran ist
sicherlich auch der Preisfond mit gerade mal 320 Euro für den
Ersten. Interessant aber, dass sich hier viele osteuropäische
Titelträger einfanden, die ihre stärksten Ergebnisse schon hinter
sich haben, so haben die IM noch 2200 Elo und viele der FM gerade
noch 2100-2150 Elo.
Bei einem Preis für die
weiteste Anreise hätten wir auch keinen Blumentopf gewonnen, denn es
fanden sich auch (sogar viele) Spieler aus dem Schachboomland Indien
und einer aus Malaysia ein.
In der ersten Runde konnte
Tim gegen einen ziemlich passiven Tschechen recht sicher gewinnen.
Als er fertig war hatte ich auch bereits gegen einen Bulgaren
gewonnen, der noch passiver war; ebenfalls recht sicher, obwohl er
einen überhasteten Angriff noch kontern konnte, aber auch auf der
Uhr geriet er trotz Inkrement stark unter Druck. Lukas spielte gegen
eine isländische WGM mit knapp 2100 Elo und bereitete ihr ordentlich
Kopfzerbrechen. Sein Spiel war gewohnt schnell und scharf und
gipfelte in einem Figurenopfer, das durchus gefährlich, aber
letztlich dann doch zuviel war. Immerhin dachte die Gegnerin
zwischenzeitich ernsthaft über eine Zugwiederholngn nach, insgesamt
also ein vielversprechender Auftakt!
Sonntag, 11. August:
Doppelrunde!
Am Sonntag war dann auch
keine Zeit für Langeweile, denn es ging schon um 9 Uhr los, das
schafften die Nemecki (tschechisch für Deutsche) leider nicht ganz pünktlich. Unterwegs lernten
wir, dass in Tschechien die Supermärkt auch sonntags geöffnet
haben. Lukas gewann sicher und schnell gegen ein tschechisches Kind
(man sieht hier das enorme Schweizer-System-Gefälle) und ich spielte
gegen eine echte osteuropäische Berühmtheit. IM Viktor Volodin hat
eine Elo von 2168 und hatte mal über 2300, was bemerkenswert ist,
bedenkt man, dass er kaum laufen und sprechen kann und auch das
Ziehen ihm infolge von massiven körperlichen Beeinträchtigungen schwerfällt. Und dennoch oder gerade deswegen spielt er
in der Region sehr viele Turniere und gewinnt auch ab und zu eines!
Dazu rückt er nach jedem Zug die Figuren des Gegners zurecht und
achtet penibel auf Ruhe – eben ein echtes Original. In der Partie
konterte er meine experimentelle Eröffnungsbehandlung mit dem für
mich überraschenden Verzicht auf die Rochade, fing dann relativ
simpel einen Läufer und wehrte alle Gegenspielversuche erfolgreich
ab.
Tim erlebte einen denkwürdigen Tag. Erst bezwang er IM Babula
(Elo 2228) in einer tollen Partie in horrender Zeitnot (beide
spielten fast 20 Züge auf Inkrement), nachdem er den weißen König
in einem Mattnetz fangen konnte. Darauf folgte ein FM mit 2100 Elo,
dem Tim ebenso eine Qualität abnehmen und in ein total gewonnenes
Endspiel abwickeln konnte. Tragischerweise überschritt er diesmal
unterwegs die Zeit – viel extremer kann ein Auf und ab nicht sein!
Danach war die Stimmung einige Zeit nicht so klasse, aber die
Leistung bleibt ja auch so hervorragend. In Runde 3 lieferte ich mir
eine tolle Schlacht mit einem Loalmatador, allerdings musste ich die
dreimal gewinnen. Erst überlebte er leider meinen Königsangriff,
dann konnte ich Bauer und Qualität gewinnen. Ein falscher Plan brachte
den Gegner wieder ins Spiel bevor ich mich dann besinnen und das
Endspiel gewinnen konnte. Damit war ich dann an diesem Abend der
letzte, denn Lukas erreihte bereits nach wechselvollem Verlauf remis,
nachdem am Ende fast nichts mehr da war. An einem solchen Tag waren
wir dann noch ein zweites Mal Essen und den Weg zurück hatten wir
auch schon fast raus.
Montag, 12. August:
Schachkinder
Am Sonntagabend klagten wir uns noch gegenseitig unser Leid über die für Montag zugelosten Gegner. Denn Tim erwartete den Vizeasienmeister der U 8 aus Indien und ich einen Jugendlichen mit Minielo von 1100, aber eben auch mit 2/3 und wie Tim meinte ebenfalls ein „kleines Kind.“ Das kleine Kind war dann aber schon 16 und dazu größer als ich. Und die Partie dauerte dann auch nur eine knappe Stunde, denn er zerstörte seine Stellung schon frühzeitig selbst und ging ganz furchtbar unter. Tim erhielt das erwartet schwere Spiel gegen einen Gegner, der in Eröffnungstheorie und auch taktiscch schon sehr sicher war. Tim konnte sich aber strategisch gut aufstellen und in die gengerische Stellung eindringen. Das brachte dann einen Mehrbauer im Turmendspiel und den ersehnten Sieg. Lukas bekam einen Gegner aus Indien mit ELO über 2000. Aus einem Wolgagambit heraus erreichte er unter Bauerngewinn ein völlig surrealles Endspiel mit je vier Leichtfiguren, die spätestens nachdem Lukas einen gegerischen Freibauern eingesammelt hatte alle irgendwo platziert waren. In dem Endspiel hatte Lukas dann also einen Bauern mehr aber war sehr passiv. Daraus resultierte dann nach dem Tausch immer mehr Bauern ein Remis, erneut insgesamt eine starke Leistung!
Am Sonntagabend klagten wir uns noch gegenseitig unser Leid über die für Montag zugelosten Gegner. Denn Tim erwartete den Vizeasienmeister der U 8 aus Indien und ich einen Jugendlichen mit Minielo von 1100, aber eben auch mit 2/3 und wie Tim meinte ebenfalls ein „kleines Kind.“ Das kleine Kind war dann aber schon 16 und dazu größer als ich. Und die Partie dauerte dann auch nur eine knappe Stunde, denn er zerstörte seine Stellung schon frühzeitig selbst und ging ganz furchtbar unter. Tim erhielt das erwartet schwere Spiel gegen einen Gegner, der in Eröffnungstheorie und auch taktiscch schon sehr sicher war. Tim konnte sich aber strategisch gut aufstellen und in die gengerische Stellung eindringen. Das brachte dann einen Mehrbauer im Turmendspiel und den ersehnten Sieg. Lukas bekam einen Gegner aus Indien mit ELO über 2000. Aus einem Wolgagambit heraus erreichte er unter Bauerngewinn ein völlig surrealles Endspiel mit je vier Leichtfiguren, die spätestens nachdem Lukas einen gegerischen Freibauern eingesammelt hatte alle irgendwo platziert waren. In dem Endspiel hatte Lukas dann also einen Bauern mehr aber war sehr passiv. Daraus resultierte dann nach dem Tausch immer mehr Bauern ein Remis, erneut insgesamt eine starke Leistung!
Morgens konnten wir uns etwas erholen
von der Nacht, die der Hahn zu zerstören gesucht hatte und hatten
Zeit für einen kleinen Spaziergang durch die Innenstadt inklusive
Besuch der Wechselstube. Der Abend klang aus mit Vesper im Zimmer
nach Besuch beim Lidl.
Dienstag, 13. August: Bruchsal gegen
3+2
Lukas hatte angeordnet dass wir morgens
zum Blitzturnier anzurücken hätten, das hieß dann früh aufstehen,
in Verbindung mit dem Sch...hahn eine harte Sache. Auf dem Programm
standen 11 Runden Blitz mit der neuen 3+2 Regelung. Lukas erlebte
sein Highlight gleich in der ersten Runde, als er gegen GM Keith
Arkell spielen durfte und sogar mit Mehrbauer und Mehrzeit ins
Damenendspiel ging. Das war dann trotz Niederlage ein tolles Erlebnis
im Blitz und zeigte auch seine besondere Klasse in dieser Disziplin!
Lukas konnte dann auch gegen alle Spieler unter 2000 Elo (außer Tim)
gewinnen und holte auch noch ein bischen gegen Stärkere, so kam er
auf gute 6/11 und konnte ganz zufrieden sein, obwohl er als
unglaublich schneller Spieler mit der Inkrementregelung haderte. Das
ging mir erwartungsgemäß ebenso, aber war noch schlimmer als
erwartet. Der erste Teil mit 2/4 war in Ordnung sowohl vom
Zeitmanagement her als auch von den Partien; in einer profitierte ich
sogar vom Inkrement. Dann kam aber eine Durststrecke von 5 Nullen in
Folge; einerr knappen Niederlage folgte eine Reihe von
Jugendspielern, die schlicht zu Beginn viel schneller waren als ich.
Immerhin kam ich mit 3/3 am Ende noch auf, allerdings schlechte, 5
Punkte. Tim kam auch auf 6 Punkte. Er spielte meist vorne, gewann
erneut gegen Babula und verlor wieder hart gegen seinen FM, nachdem
der durch plumpes Rumziehen seine Bedenkzeit wieder angespart hatte.
Aus meiner Sicht ist diese Praxis, die die Spielweise mit Inkrement
möglich macht, ein Fall für die Regelhüter im Schach, denn ich
empfinde das als ziemlich unsportlich.
Nach erneut tollem Essen gings dann mit
normalem Schach weiter. Tim hatte mir dabei meine Eröffnungsprobleme
schon vorhergesagt, aber ich wollte seiner Empfehlung nicht folgen
und stand schon nach der Eröffnung bedenklich. Nachdem ich mich
etwas zurückgespielt hatte stellte ich einen Bauern ein und verlor
dann klar. Der Gegner war mit über 2100 Elo auch einfach besser. Tim
bekam seine Vorbereitung aufs Brett und dennoch entwickelte sich eine
große Theoriediskussion, die zu einem Remis nach 17 Zügen führte,
nachdem beide wenig Zeit zur Verfügung hatten. Lukas spielte an
diesem Abend bis zum bitteren Ende, Gegen eine engagierte junge
Slovakin widerstand er allen Frotzeleien und erreichte eine sehr gute
Stellung mit Freibauer. Er gab dann seinen Bauern für eine Qualität,
allerdings interessanterweise eine schlechte Entscheidung, denn nun
brachte die Gegnerin einen Freibauern auf den Weg. Für den musste
Lukas dann einen ganzen Turm geben und mit T+L+B gegen T sahs
verheerend aus. Den letzten Fehler machte aber die Slowakin, indem
sie ihren Läufer einstellte, wonach sich ein für sie entsetzliches
und für Lukas ein am Ende glückliches, aber insgesamt nicht
unverdientes Remis ergab.
Im Lokal danach bekämpfte Lukas das
Hahnproblem, indem er einen ganzen grgrillten Hahn verschlang.
Mittwoch, 14.August: Lichess
(Onlineschach), taktische Versehen und Supercup
Der Morgen war wieder der Erholung
gewidmet. Das Frühstück wurde gerade noch rechtzeitig eingenommen.
Meine Mitstreiter zockten unverdrossen im Internet und heute war auch
Joscha ein kleiner Teil unseres Turniers. Dazu frönte Lukas seiner
Badeleidenschaft und ich begann mit den ersten Tagen des Berichts;
irgendwie bin ich motiviert zu recht epischen Ausführungen, soll der
Bericht auch mir zur Erinnerung dienen. Vor der Runde holten wir uns
nur ein paar Snacks im Supermarkt.
Im Turnier konnte Tim nach relativ
leicht gewinnen, nachdem er eine taktische Variante weiter gerechnet
hatte als sein Gegner. Für ihn lief es allerspätestens jetzt super!
Ich war gegen Tims LieblingsFM erneut recht chancenlos. Er erwischte
mich in der Eröffnung und auch wenn ich einen Weg fand ins Spiel
zurückzufinden hatte er jederzeit alles im Griff und gewann
sehenswert. Lukas verschenkte einen recht sicheren halben Punkt
leider durch einen Rechenfehler.
Der Tag klang aus mit ganz tollem Essen
in der Gaststätte von Sigma Olmütz. Dort verfolgten wir die erste
Halbzeit des englischen Supercups, die Zweite mit einigen
Kaltgetränken dann in unserer Wohnung am Fernseher.
Donnerstag, 15.August: Einfach dumm!
An diesem Tag lief nicht viel zusammen.
Schon morgens kamen wir erneut fast zu spät zum Frühstück. Vor der
Runde entschlossen wir uns spontan zum Essengehen beim Reiterverein
nahe unserer Unterkunft. Dort mussten wir dann 45 Minuten auf unser
Essen warten, was uns ordentliche Verspätung am Schachbrett
einbrachte, uns einigermaßen stresste und die Laune beeinträchtigte.
Für mich setzte sich der Trend am
Brett leider nahtlos fort. Gegen einen jungen Inder, der die
Eröffnung eigentlich sehr unambitioniert spielte, spielte ich eine
furchtbare Partie. Ab Zug 10 war fast jeder Zug schlecht und so
verlor ich erst Bauern, dann Qualität und Partie völlig unnötig
wie chancenlos. Auch Lukas stellte nochmal ein Remisendspiel recht
einfach weg. Nur Tim konnte Zählbares einfahren. Ein ambitionierter
junger Deutscher hatte ein Figurenopfer vorbereitet, allerdings
gelang es Tim seine Stellung zusammenzuhalten wonach sich der Gegner
kurz vor der Zeitkontrolle genötigt sah remis vorzuschlagen, was Tim
akzeptierte. Erneut zählbare Punkte gegen einen Spieler mit immerhin
2173 Elo!
Während Tim das noch analysierte
gingen wir zum Lidl wegen Vesper und Frustbier. Immerhin brachte uns
Lukas an diesem Tag den Soundtrack des Turniers.
Freitag, 16. August: Immerhin wieder
zweimal Essen verdient!
Vor der Vorschlussrunde entschloss ich
mich auch mich ein bisschen vorzubereiten um zumindest einmal
unfallfrei meine neue Lieblingsschwarzeröffnung aufs Brett bringen
zu können. Dabei konnte ich dann doch einiges wiederholen, am Brett
brachte das dann leider wieder wenig, weil ich nach gut verlaufenden
8 Zügen spontan dachte statt Gambit einen Bauern gewinnen zu können.
Diese Idee ruinierte meine Stellung wieder nachhaltig, gegen eine
junge Tschechin mit immerhin WM-Erfahrung ging dann einfach nicht
viel. Bitter war dann, dass ich noch einmal eine Gewinnstellung
erspielen konnte die ich aber nicht als solche erkannte sondern
stattdessen in ein schlechtes Endspiel abwickelte, wo ich um das
Remis froh sein musste. Leider wieder insgesamt schwach! Lukas
stellte seine Dame ein, allerdings gelang ihm das perfekte Pokerface
und so verschonte ihn der Gegner. Im weiteren Verlauf kam Lukas noch
zum Sieg, nachdem er taktisch gegen den gegnerischen König vorging
und der Gegner dagegen kein Mittel fand. Tims Gegner opferte erneut
in der Eröffnung eine Figur und erneut resultierte daraus ein Remis.
Über 2000 sind eben auch die Eröffnungen auf einem anderen Niveau
zu spielen, das scheinte sich wieder zu bestätigen. Punktemäßig
war also die Ausbeute nicht schlecht, was uns noch in ein
mexikanisches Restaurant führte.
Samstag, 17. August: Morgenrunde,
Siegerehrung und Bierprobe
Freitagabends machten wir nicht allzu
lange, denn die Veranstalter hatten noch eine 9-Uhr-Runde für uns
zum Abschluss. Immerhin waren wir pünktlich da, aber es war schon
hart. Meine kurze Eröffnungsvorbereitung gegen einen Namensvetter
war nach seinem ersten Zug beendet. Die Eröffnung war dann auch
perfekt, unverständlicherweise fand ich dann aber wieder nicht im
rechten Moment den richtigen Zug (ich denke, ich muss vor allem zu
Beginn konzentierter agieren) zum Angriff, so lief ich meinem
Gambitbauern hinterher gegen einen nominell schwächeren Gegner, der
nach und nach alles abtauschte. Leider verpasste ich auch eine
weitere Angriffschance und im Endspiel den besten Zug und so war das
Ergebnis noch einmal remis in klar schlechterer Stellung. Mein Finish
war einfach schwach und so stehen nicht so tolle 4/9 zu Buche. Lukas
hatte seine Gewinnversuche schon vor mir aufgegeben und kommt auch
auf 4, allerdings gegen viel stärkere Gegner insgesamt - ordentlich.
Tim hatte ein bisschen unter dem
kleinen Teilnehmerfeld zu leiden. Mangels Alternativen musste der
Führende mit 7 Punkten gegen Tim mit 5,5 spielen. Der erwischte Tim
dann auch in der Eröffnung und gewann damit Partie und Turnier. Tim
hatte da vielleicht noch etwas Pech, aber mit 5,5 spielte er erneut
ein sehr starkes Turnier, brachte auch seine ELO über 2000, Sieg
gegen IM und mehrere gute Ergebnisse gegen Gegner weit über der
Amateurgrenze unterstreichen die Leistung unseres Spitzenspielers,
der dazu noch immer weitgehend ohne Starallüren auskommt!
Zusätzlicher Lohn war dann auch noch
ein Ratinggeldpreis bei der Siegerehrung sowie ein Endspielbuch und
auch Lukas und ich kamen noch zu einem kleinen Anerkennungspreis!
Vorher hatte ich mit einem weiteren
Stadtrundgang meine Ortskenntnis gefestigt und wir waren nochmal
(Burger) essen.
Nach der Siegerehrung durch die netten
Vertreter des ortsansässigen Schachvereins kauften wir noch
reichlich des Nationalgetränkes zur abschließenden Verkostung und
als Souvenir für Zuhause.
Sonntag, 18.August: Heimreise mit
kleinen Problemen, tschechische Bahn auf deutschen Spuren
Die letzte Nacht war für mich die
Schlimmste. Morgens musste ich nicht extra aufwachen, da ich kaum
schlafen konnte, dem Hahn sei Dank. Überhaupt gings sehr früh los,
um 7.16 kam unser Bus zum Bahnhof. Dort konnten wir dann sogar einen
Zug früher als avisiert erwischen, diesmal gelang es auch das Ticket
am Schalter zu lösen. Interessant war noch der Unterschied von
Bahnsteig und Gleis bei den Tschechen. Eigentlich waren alle Züge
an diesem Tag brechend voll, es zeigte sich, dass der Sonntag kein
besonders günstiger Reisetag ist.
Mit Verspätung in Prag hatten wir
gerade noch Zeit kurz etwas zu essen, bevor es nach Deutschland
zurückgehen sollte. Leider wandelte hier ceske drahe auf den Spuren
der DB. Denn der Zug aus Prag verkehrte nur bis Pilsen, weil danach
ein Teil der Strecke gesperrt war. Der Zugbegleiter konnte das aber
nicht klar kommunizieren und dazu gab er trotz Überfüllung einfach
2 Wagen und auch die erste Klasse nicht frei.
In Pilsen war dann auch
nicht klar wo die Busse fahren sollten und sie fuhren auch nicht,
Infos waren auch keine zu bekommen. Wie sich dann herausstellte waren
die schon weg, weil der Zug Verspätung hatte, die nächsten sollten
in zwei Stunden kommen, außerdem schien völlig unklar, ob die Busse
die immens vielen Reisenden fassen würden. Zum Glück hatte ich da
eine gute Idee und beschloss spontan die Reiseroute zu ändern und
zunächst mit dem Zug nach Cheb zu fahren. Schnell eine Fahrkarte
geholt um nicht mit den Tschechen diskutieren zu müssen und weg aus
Pilsen. Wie sich zeigte eine sehr gute Entscheidung und in Cheb
wartete sogar der Zug nach Nürnberg auf uns. Mit gutem Anschluss in
Nürnberg kamen wir sogar so noch etwas früher als ursprünglich
vorgesehen wieder zu Hause an und konnten unser Abenteuer beenden.
Wir haben sehr interessante Tage erlebt
und nachhaltige Eindrücke sammeln könnten. Ich jedenfalls war
sicher nicht zum letzten Mal in diesem unserem Nachbarland.
Was noch zu erwähnen wäre:
- leider gibts wenig Fotos und nur schlechte weil meine Handykamera nix mehr ist - immerhin hab ich ja in Olmütz erfahren wo meine Kamera abgeblieben ist...
an tschechischen Zebrastreifen hält im Schnitt jedes dritte Auto - das Tempolimit innerorts liegt gefühlt bei 120 km/h.
- Spezielle Gebrauchsartikel bekommt man in Parks oder nach Ladenschluss an Supermarktparkplätzen (beim PokemonGo-Spieler)
- Royal Antwepen spielt tatsächlich erste belgische Liga
- Kronen wechselt man am besten vor Ort mit Euros. Mit EC-Karte wird es teuer.
- Der Soundtrack zur Freizeit: https://www.youtube.com/watch?v=dfmk1gvUPAs
Jetzt ist der Bericht vollständig!
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