In Anbetracht der merkwürdigen Rundenansetzungen um 19 Uhr, meiner Erholungsbedürftigeit und der reizvollen Umgebung hatte ich mich dazu entschlossen das Turnier nicht zu spielen, sondern ausschließlich o.g. Punkte zu verfolgen. Auch darüber soll hier berichtet werden:
Samstag: Anreise
Als Bahnfahrfreak hatte ich mich durchaus unlogischerweise dazu entschlossen nicht mit den Autos mitzufahren, sondern nicht auf die Bahnfahrt zu verzichten. Tatsächlich ging da dann auch mal alles glatt - mit der Einschränkung, dass schon vor der Reise klar war, dass die Züge anders fahren würden als gebucht :-( Das kostete dann doch eine Stunde extra. Angekommen in Villach war ich doch sehr erstaunt über die dort stehende Hitze, das hatte ich doch anders erwartet. Leider hatte ich auch vergessen mich im Vorfeld (Stress bis zuletzt) um den Weg zur Unterkunft zu kümmern; es gelang mir dann aber doch ihn zu finden. Die Unterkunft war wirklich eine Villa aus dem 19. Jahrhundert. Dementsprechend hatten wir eine Woche sehr viel Platz, aber auch mit einigen Alterserscheinungen zu kämpfen. Am Abend noch Einkaufen fürs Wochenende, dann eine erste Fahrt zum Blitzturnier nach Feistritz/Drau (TimG gewinnt dort gegen GM Diermair!!) und ein kurzes Abendgetränk, denn es wartete gleich die Doppelrunde...Sonntag: Feistritz
Während das Turnier für die Spieler begann, erkunete ich den kleinen Turnierort; staunte über die Hohen Berge rechts und links des Tales und über die weitläufige Bebauung und brachte in Erfahrung, warum die Runden in der Regel so spät angesetzt sind: Angesichts des nahezu nicht vorhandenen ÖPNV und der Größe des Dorfes begannen die Runden erst mit der Schließung der zahlreich vorhandenen Supermärkte an der Durchgangsstraße, um genügend Parkplätze gewährleisten zu können. M.E. eine kuriose Situation, die ich aber schon versuchen würde anders zu lösen.Montag: Villach
Nach einem längeren Abend wurde tags darauf wie geplant von TimW und mir gekocht. Andere beschafften im Supermarkt die grundlegend wichtigen Dinge für die Woche. Mittags erkundete ich die nähere Umgebung um die Villa.Im Haus standen FIFA zocken und Vorbereitung (wie die ganze Woche) hoch im Kurs. Aber es wurde natürlich auch die ganze Woche über die Partien gesprochen.Dienstag: Vassacher und Ossiacher See
Ab Dienstags wurden wir zumeist von Leon morgens mit Brötchen versorgt und konnten so stets gemeinsam frühstücken. Mittags war ich erst mit TimW an o.g. malerischen Badesee. Bei unserer Rückkehr erwischten wir gerade TimG und fuhren mit ihm zum weit größeren Ossiacher See. Nach der Seerundfahrt gebs Minigolf und die anderen kamen zum Essen dazu, bevor es wieder zum Schach ging - und für mich auf die Couch.
Mittwoch: Schwimmen
Diesmal am frühen Nachmittag mit Badesachen zum See, mit immerhin 4/6. Die anderen kamen auch hier abends zum Essen nach. Abends genoß ich dann Livemusik in der Innenstadt von Villach. Die spätabendliche Party dann ab jetzt mit Grischuk/Williams/Toth und dem Sinquefieldcup. Die Stimmung musste nach mehreren tragischen Partien aber erst wieder hergestellt werden.
Donnerstag: Skispringen und Villach City
Mit TimW durchwanderte ich den ganzen Ort auf dem Weg zu einem Trainingszentrum im nordischen Ski. Wir konnten auch Mutige beobachten, die von den Schanzen fuhren. Später war ich dann noch in der Innenstadt; als ich zurückkam waren die Spieler schon weg, hinterließen mir aber den Auftrag für Hot Dogs am Abend einzukaufen, was sich als nicht so einfach erwies. Mit deutlich mehr Erfolg war das Nachtessen auch redlich verdient.
Freitag: Faaker See und Bustour
Ich muss es zugeben: So langsam war es mir jetzt ein bischen fad, nicht zu spielen. Erst wollte ich mal noch auf einen Berg, das war aber mit dem ÖPNV nicht zu bewerkstelligen und die Fahrer konnte ich auch nicht gewinnen. So fuhr ich mit der ÖBB an den Faaker See, unweit der Grenze zu Slowenien und Italien. Dort gabs ein riesiges Strandbad, Bootsverleih und Milionen von Ferienhäusern der Luxusklasse mit Privatstrand. Zurück in Villach nutzte ich mein Ticket noch zu einer Busrundtour durch Villach. Statt Essen gehen wurde Fast Food geliefert.
Samstag: Villach City
Ich wollte eigentlich nochmal schwimmen gehen, aber dann entschied ich mich doch für die City, da war am Samstagmittag richtig was los. Unterdessen war im Haus beschlossen worden bereits am Sonntagmittag die
Heimreise anzutreten und nicht wie avisiert am Montag. Das nun früher
erforderliche gemeinsame KlarSchiffmachen der Wohnung wurde allerdings
erschwert durch die Abwesenheit dreier Schachfreunde, die recht spontan
noch ein Dorffest besuchten.
Sonntag: Turnierende und Heimfahrt
Diese 3 Helden waren immerhin pünktlich zum Ausschecken wieder da und junge Leute brauchen ohnehin nicht soviel Schlaf (da müüsen auch mal ein paar Minuten reichen). Soweit ging alles gut und beim Turnier gabs dann auch noch überragende 3/4 zum Abschluss (davon immerhin 1/3 der Übernächtigten), was sogar noch für einen Preis für die Drittbeste Mannschaft reichte! Für mich noch einmal der Gang durch Feistritz und Besichtigung der ganzen Spieler, von denen die Woche über die Rede war - beim nächsten Mal spiele ich (vermutlich) wieder mit! Nach dem Essen just in time zur Siegerehrung und dann ab heim - mit einigem Verkehr, zeitweise Starkregen und einem tiltenden Navi ganz am Ende kam der Urlaub dann aber doch zu einem guten Ende.
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