Sonntag, 19. September 2021

Two and a Half Bruchsaler beim 21.Marquardt-Schnellschachturnier 2021

 Am 18.09.2021 machten sich zwei Bruchsaler (Matthias und ich) und ein „halber“ Bruchsaler (Markus K.) auf zum etwa 120 Kilometer entfernten Schnellschachturnier in Plochingen. In Erwartung eines möglichen Staus fuhren wir gegen 8.00 Uhr morgen los. Tatsächlich kamen wir aber ohne Probleme durch und waren schon etwa eine halbe Stunde vor Anmeldeschluss vor Ort.

Das Turnier fand in der Stadthalle von Plochingen statt, welche mehr als genug Platz für die rund 80 Schachspieler bot. Dadurch konnte auch gewährleistet werden, dass zwischen den Brettern ausreichend Abstand war. Wie üblich galt eine generelle Maskenpflicht, außer am Brett. Allgemein war die Organisation und die Durchführung des Turnieres tadellos und kann durchaus als Vorbild dienen. Besonders die Idee, die Paarungen mit einem Beamer an die Wand zu werfen, hat mir sehr gut gefallen und hat so einige Menschenansammlungen verhindert.

Das Turnierformat waren 9 Runden Schnellschach, mit einer Bedenkzeit von 15 Minuten pro Spieler, ohne Zeitgutschrift. Dementsprechend war es mein Ziel, mein hervorragendes Zeitmanagement zu trainieren, und die Zeitnotschlachten am Ende zu verhindern.

In der ersten Runde holten Markus und ich zwei Pflichtsiege, während Matthias das Highlight seines Turnier erlebte. Vielleicht schon ein vorzeitiges Geburtstaggeschenk seines Gegners?! So holte Matthias gegen einen Ettlinger FM ein Remis und erzählte Markus und mir den Rest das Tages mehrfach von seiner Glanzleistung 😊

Aufgrund des halben Punktes bekam Matthias in der zweiten Runde erneut einen sehr guten Gegner und musste diesem leider zum Sieg gratulieren. Markus und ich gewannen ein zweites Mal, wobei mich gegen einen Jugendstar nur meine Zeiteinteilung vor einem Punktverlust bewahrte.

In Runde 3 spielten nun auch Markus und ich gegen Titelträger und verloren beide auf tragische Weise. Während Markus ein vollkommen ausgeglichenes Endspiel verlor, brachte ich es fertig, mit 3 Minuten mehr und einem sehr gefährlichen Königsangriff noch zu verlieren. Leider war auch in dieser Runde für Matthias nichts zu holen.

Dafür holten wir in Runde 4 zusammen 2 ½ aus 3. Einzig Markus musste sich in einem schlechteren Endspiel mit der Punkteteilung begnügen. Interessanterweise bekam ich es mit dem Vater meines Drittrundengegners zu tun, was er mir dieser vor der Partie gut gelaunt mitteilte. Nachdem er „plaat“ gemacht wurde, stellte er wortlos seine Figuren wieder auf und war schnell verschwunden. Dadurch, dass es nach dieser Runde eine Mittagspause gab, holte Matthias einen wichtigen psychologischen Sieg und wir stärkten uns in einem Restaurant (mit sehr guter Google Bewertung!) für die verbleidenden 5 Runden.

In der 5. Runden erlebte ich mein blaues Wunder, als mein Gegner, erneut ein FM, mich im Bulletmodus ganz übel überfuhr. Die gewonnene Zeit nutzte ich, um draußen ein bisschen das schöne Wetter zu genießen und auf die anderen beiden zu warten, welche jeweils ihre Partien gewannen.

Auch in der darauffolgenden Runde holten wir 2 aus 3, und wieder war mein Zeitmanagement ein wichtiger Grundstein für den Sieg. Matthias verlor leider, wohingegen Markus erneut gewinnen konnte.

Als Belohnung bekam Markus in Runde 7 einen IM. Schnell hatte er einen Bauern mehr und bot gleichzeitig ein Remis an, welches der Gegner annahm. Matthias war erneut gezwungen, dem Gegner „die Hand zu reichen“ und ich bekam es mit Matthias` FM aus Runde 1 zu tun. Dummerweise stellte ich im Endspiel einen Bauern ein, aber rechnete mich durchaus noch Chancen aus, da mein Gegner viel zu langsam spielte. Allerdings stellte ich noch einen Turm ein, wonach ich aufgab.

In der Vorschlussrunde hatte Markus das Vergnügen mit dem Ettlinger FM und auch er ließ sich am Ende noch reinlegen. Leider vervollständigte Matthias mit der dritten 0 die große Rochade, während ich die dubiose Eröffnung meines Gegners mit ein paar schönen Taktiken ausnutzte. Trotz eines gigantischen Materialnachteils spielte mein Gegner unverdrossen weiter, nur um dann einen Zug vor dem Matt aufzugeben. Das verstehe wer will…

Zum Abschluss gelang Matthias, in seiner, laut eigener Aussage, besten Partie ein schneller Sieg, womit er mit 3 ½ aus 9 ins Ziel kam. Markus verlor leider gegen die originelle Spielweise seines Gegners und holte schlussendlich 5 aus 9. Bei mir lief es hingegen besser und nach dem Sieg hatte ich am Ende 6 aus 9.

In der Endabrechnung bedeuteten 6 aus 9 Platz 13 bei 76 Teilnehmern. Markus landete 9 Plätze hinter mir. Allerdings war seine Buchholz etwa „250mal“ höher als meine 😊 Matthias belegte einen Platz in der unteren Hälfte, was aber bei einem sehr starken Feld und einem Remis gegen einen FM (gegen den Markus und ich jeweils verloren haben) wahrlich keine Schande ist!

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