SSV Bruchsal - SF Neureut 4-4
Bericht von Martin Werner
In der siebten gespielten Runde (nominell angesetzt als Runde 4) der Landesliga Nord spielte unsere erste Mannschaft zu Hause gegen die Schachfreunde aus Neureut. Gespielt wurde wieder in der bewährten Besetzung bestehend aus den Setzlistenplätzen 1-8. Die Aufstellung des Gegners schob uns eine ganz leichte Favoritenrolle zu, doch in jedem Fall war ein knapper und spannender Kampf zu erwarten.
Früh nahm die Begegnung an Brett 4 an Fahrt auf, als Joscha eine Figur für seinen Königsangriff investierte. Vermutlich hätte sich der Schachfreund aus Neureut im richtigen Moment konsolidieren und die Lage klären können, doch die unsichere Königsstellung und ein unzureichender Gegenangriff wurden ihm letztlich zum Verhängnis. In bereits nicht mehr eindeutiger Lage griff er fehl und wurde daraufhin von Joscha mit einer hübschen Kombination matt gesetzt. - Die frühe Führung: 1-0
Ganz anders entwickelte sich Lukas' Partie am fünften Brett. Nach der Eröffnung war bereits klar, dass hier etwas kolossal schiefgegangen sein musste als Lukas an Händen und Füßen gefesselt nur noch auf die Angriffe des Gegners reagieren konnte. Sein Gegner räumte ihm jedoch tatsächlich noch eine Chance ein, sich aus der misslichen Lage zu befreien, doch schon kurz darauf stellte Lukas seinen Turm so ungünstig, dass gegen den weiteren Ausbau des gegnerischen Vorteils kein Kraut mehr gewachsen war. Leider der Ausgleich: 1-1
Fast zeitgleich boten Tim G. und ich an den Brettern 1 und 2 remis an. Tim hatte mit Schwarz einige positionelle Probleme zu lösen, doch in der Abschlussstellung hatte er die Lage bereinigt, so dass auch sein Gegner mit der Punkteteilung einverstanden war. Ich selbst konnte mit Weiß aus der Eröffnung trotz großem Zeitinvestments keinen Vorteil herausholen und verpasste die Chance mehr als eine hübsche Aufstellung aus meinen Figuren zu machen. Bei knapper Zeit und ausgeglichener Stellung erschien mir ein Remisangebot angebracht. Weiterhin ausgeglichen: 2-2
Für einen weiteren vollen Punkt sorgte kurz darauf Jenni an Brett 7. Nach der Eroberung einer Qualität erhielt ihr Gegner zwei potentiell gefährliche verbundene Freibauern, welche Jenni jedoch auch ohne Probleme unter Rückgabe des Materials eliminieren und eine Gewinnstellung hätte erreichen können. Tatsächlich spielte sie es aber noch geschickter und schaffte es die Bauern unter Wahrung eines Mehrturms ohne Probleme aufzuhalten, so dass ihr Gegner ihr nur noch zum Sieg gratulieren konnte. Erneute Führung: 3-2
Tim W. an Brett 6 musste für seinen Druck auf die gegnerische schwarze Stellung einige empfindliche Bauernschwächen hinnehmen. Als dann schließlich ins Bauernendspiel abgewickelt wurde, hatte Tim die klar bessere Ausgangsposition, aber leider nicht die entsprechende Zeit auf der Uhr. Somit konnte Tim keine echten Probleme für seinen Gegner mehr schaffen, wenngleich die Stellung wohl ohnehin remis sein sollte. Ohne die Bildung eines entscheidenden Freibauern wurden daher die Züge wiederholt und der Punkt geteilt. 3,5-2,5
Matthias schien die Lage am achten Brett lange gut unter Kontrolle zu haben. Sein Gegner schwächte seinen König durch Vorziehen der Schutzbauern und setzte viel auf eine taktische Entscheidung. Vermutlich hätte Matthias noch ein zwei absichernde Züge investieren sollen, bevor er versuchte den gegnerischen Königsflügel selbst aufzuhebeln. Jedenfalls kam schließlich tatsächlich ein vernichtender Angriff durch die taktischen Drohungen zustande und Matthias musste die Niederlage hinnehmen. Ausgleich: 3,5-3,5
Janosch musste als letzter verbleibender Spieler feststellen, dass das Ergebnis seiner Partie auch den Ausgang des Mannschaftskampfes widerspiegeln würde. Nach lange ausgeglichenem Verlauf gelang es ihm durch einen Doppelangriff einen Bauern zu erobern und diesen Mehrbauern in ein Läuferendspiel zu bringen. Leider fehlten danach einige präzise Züge, die die Verteidigungsaufgabe des Gegners zumindest deutlich erschwert hätten. So konnte sich der Schachfreund aus Neureut optimal postieren und alle Bauerndurchbrüche unterbinden. Folgerichtig wurde die Partie schließlich remis gegeben. Endstand: 4-4
Damit geben wir erstmals seit der Niederlage in Forst in Runde 3 einen Mannschaftspunkt ab, befinden uns jedoch bei gleichen Mannschaftspunkten aufgrund der besseren Brettpunkte weiterhin auf Platz 2 vor den Schachfreunden aus Forst. Mit dem nun um zwei Mannschaftspunkte enteilten Tabellenführer SK Ettlingen 2 bekommen wir es am letzten Spieltag zu tun. Vorher geht es bereits in zwei Wochen, am 22.05.2022, weiter mit einem Auswärtsspiel bei den Karlsruher Schachfreunden. Hier wollen wir alles daran setzen, mit einem Sieg für die letzte Runde in Schlagdistanz zu bleiben und den letzten Spieltag somit zu einem echten Finale um die Meisterschaft in der Landesliga Nord werden zu lassen.
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