Samstag, 31. Dezember 2022

Abgeräumt in Frankenthal!

 Für uns drei hat sich das 7. Frankenthaler Weihnachtsopen mehr als gelohnt.  

JanK gewinnt das Turnier C mit überragenden 6,5/7!! 

Ich spiele mein erstes Turnier seit 2,5 Jahren und belege Platz 3 im Turnier B!!  

Und Oliver überzeugt mit 50% im Turnier C auch! Anbei der Erfolgsbericht:

Als passionierter Bahnfahrer hatte ich traditionell Veranstaltungen nördlich von Bruchsal nicht so im Fokus, da mit der Bahn umständlicher und teurer zu befahren. Seit einiger Zeit erschließt der Verein aber auch diese Regionen dank motivierter Autofahrer. Diesmal war dies JanK, der sich bereit erklärte die täglich 2x45 Minuten zu fahren. Das ging auch ganz reibungslos, obwohl nach Navi alle 10 Kilometer die Schhnellstraße zu wechseln war und einmal mein Zug ausfiel. Nochmal danke für die Bereitschaft!

WhatsApp Image 2022-12-28 at 17.05.51(Foto: Veranstalter) Der Spielort in Frankenthal war ein Schulzentrum direkt an "unserem" Ortseingang, aber abseits von Bahnhof und Innenstadt. Dank unserer zügigen Spielweise blieb aber genug Zeit auch diese Orte in Augenschein zu nehmen. 

Das Turnier wurde routiniert durchgezogen und Platz und Helfer waren ausreichend vorhanden. An den Details erkannte ich aber wieder, welch hohes Niveau unser eigenes Tunier in Bruchsal hat. So befanden sich alle Toiletten bis auf nur 2 und die Verpflegung in einem Gebäude auf der anderen Seite des Schulhofes - verkraftbar, aber ungünstig. Wie üblich wurde bei den Durchschlagformularen das Original verlangt mit der Begründung, den Durchschlag könne man in einem halben Jahr nicht mehr lesen - aber braucht der Spieler die Partie nicht nötiger und länger als der Veranstalter? Neu war für mich auch, dass die Preisgelder überweisen wurden. Man sollte aber dennoch zur Siegerehrung bleiben für Foto und Urkunde. Als ich aber beim Tunier C sah, dass die Urkunde weder farbig noch personalisiert noch unterschrieben oder auf schönem Papier war, entschloss ich mich meine Siegerehrung nicht mehr abzuwarten. So eine kann ich auch selber drucken...Zu guter Letzt brachte das Turnier mir noch eine Neuerung im Zusammenhang mit der Handyposse: Wer ein Handy in der Tasche hatte durfte Diese nach Rundenbeginn nur noch mit Erlaubnis eines Schiedsrichters öffnen - schwierig, zumal wenn oft keiner da war, sonst hätte ich ihn öfter mal kommen lassen... Ich weiß, dass ich bei uns auch oft nicht direkt präsent bin, aber ich bin immer in der Nähe (und nicht in einem anderen Gebäude) und ich erlasse auch nicht solche absurden Regelungen...

Aber ok, trotzdem schön, dass das Turnier stattfand, was neben Schach auch viele alte und neue Bekanntschaften brachte. Achso, Schach wurde auch gespielt...

JanK war an 2 gesetzt, ich an 6 und Oliver etwa im oberen Mittelfeld, was schon die Erwartungen in etwa vorgab. Indes blieben uns dank der verschiedenen Gruppen krasse Spielstärkesprünge der Gegner erspart.

In Runde 1 gewann Jan schnell gegen einen der wenigen Senioren des Turniers, nachdem er normaler Eröffnung zum erfolgreichen Mattangriff kam. Und auch Oliver erwies sich als erfahrener als sein Gegner und nahm ihm alles Mögliche weg. Ich bekam zum Auftakt einen 12-jährigen Viernheimer und keiner von uns ahnte, dass er am Ende 2. und ich Dritter werden sollte... Er zeigte ich überrascht von meiner Eröffnung, stellte sich aber gut auf und ich war in der Folge etwas planlos, gefiel mr mein Setup doch nicht so ganz. Also bot ich früh remis, was auch akzeptiert wurde und wir konnten recht früh heim (wie übrigens alle Tage!) - bei seiner Performance im Nachhinein sicher nicht das Verkehrteste.

Runde 2 brachte Jan dann Schon an Brett 1 und da blieb er mit einem schnellen Sieg mit Weiß auch erstmal sitzen. Oliver hielt sich gegen den späteren Zweiten sehr gut, aber im Endspiel setzte sich dann der Gegner durch. Für mich gabs die 4. der deutschen U 14w und eine der schönsten Partien meiner Karriere! Nach mehreren kleinen Fehlern meiner Gegnerin war sie bereits in Zug 19 sehenswert matt. Für sie lief anschließend so gar nichts mehr zusammen leider, wir hatten Zeit für die Stadterkundung. 

Mittags kassierte Jan einen Jugendspieler im Endspiel und Oliver die Dame seines Gegners im Mittelspiel. Ich mit Schwarz wieder unzufrieden, weil der Gegner leider den Eröffnungssturmangriff überlebte. Ich entscheid mich für Kontinuität und gab wieder recht früh remis.

Dafür dann in Runde 4 die nächste Kaderspielerin, diesmal 12 Jahre alt. Aber auch hier gelang ein Sieg mit Kurzpartie, nachdem sie sich in meinen Angriff letztlich fügte und die interessante Weiterführung für mich glücklicherweise nicht zum Tragen kam. Sie spielte aber weiter sehr erfolgreich! Jan wurde jetzt richtig gefordert, aber er spielte einfach weiter genau und klasse und führte sein Endspiel mit Mehrfigur zum Sieg. Oliver blieb seiner Serie treu und ließ auf tolle Eröffnung und Mittelspiel im Endspiel die Würfel rollen. Ein wieder mal abenteuerlichster Verlauf endete mit einem Remis durch Festung (!!).

Die vorentscheidende Runde 5 brachte mir einen Jugendlichen mit 1300, der aber bisher im Turnier ordentlich abgeräumt hatte (ein typischer Coronastarter). Der stresste mich auch in Eröffnung und Mittelspiel, aber dann im Endspiel konnte ich ihn dann auch erwischen. Jan gewann das Spitzenspiel, in dem diesmal er in der Eröffnung hart angegangen wurde. Er wehrte aber alles ab und blieb so alleine vorne. Damit zeigte er sich wiederholt allen anderen Spielern wirlich überlegen! Oliver unterlag der Topgesetzten, aber wieder nicht chancenlos. Einzig sein Charme lässt deutlich zu wünschen übrig :-)

Auch der Gegner in Runde 6 kann Jan nicht aufhalten und Oliver von der nächsten Dame zwar keinen Ärger, aber auch keine Punkte - das Endspiel wieder mal... Ich wieder motiviert mit Gambit und mit anschließendem Opfer bringe ich den Gegner in Zeitnot und schließlich um ein paar Bauern. Kurz vor dem 40. verliert er völlig die Nerven und ich bin nach einer spannenden Partie auch ganz vorne dabei!

Die Ausgangslage vor Runde 7: Jan reicht ein Remis sicher zum Sieg, bei einer Niederlage droht noch Gefahr eingeholt zu werden. Oliver kann noch die 50% machen und ich bin 2. und spiele gegen den Ersten, einen 22jährigen Iraner, der mit 5,5/6 durchs Turnier spaziert ist. Bei Sieg bin ich alleine Erster, Remis ergibt Platz 2 bis 4 und bei Niederlage gibt es Platz 4-7, letzterer dann ganz ohne Preis.

Jan bietet seinem jungen Gegner auch schnell remis, aber überraschenderweise will der nicht und spielt mutig. Und er macht tatsächlich Druck un kommt im Endspiel in Vorteil. Das erste und einzige Mal steht Jan kurzzeitig auf Verlust, aber dann kann er im Springerendspiel alle Bauern am Damenflügel abräumen und mit 3 gegen 2 am Königsflügel bekommt er das nötige Remis. Der Konkurrent gewinnt ebenfalls, und wäre nur einen Buchholzpunkt hinter Jan gewesen. So aber ist es der klare und hochverdiente Turniersieg!!

Den lege ich etwas feige bereits nach 8 Züge ad acta. Bis dahin zeigt sich mein Gegner theoretisch auf der Höhe und ich nicht hundertprozentig, so fallen die Worte die mein Gegner nicht zurückweisen kann. Am Ende habe ich dann durchschnittlich Glück mit den anderen Ergebnissen und es wird Platz 3 und am Ende knapp zu 2, aber der hatte vor der Runde deutlich mehr Buchholz und so ist eher überraschend, dass es noch knapp wurde. 

Oliver legt zum Abschluss die letzte Dame aber so richtig rein und finalisiert so seinen Ruf als Enfant terrible der Damenwelt, aber auch sehr starke 3,5 Punkte!

Sein Ratinggewinn hält sich in Grenzen, weil 2 der Siege gegen Wertungslose erfolgten, aber die Leistung war ebenso stark wie die von Jan, der sich den U 1400-Spielern einfach überlegen zeigte und sportlich in dieser Kategorie aber gar nichts mehr verloren hat. Und ich bin auch sehr zufrieden mit einem Turnier ohne Niederlage und ohne groben Patzer, dafür mit anvisierten kurzen Partien (5 von 7 immerhin) und für mich interessanten Spielen, nicht zuletzt auch noch mit etwas Preisgeld - abgeräumt in Frankenthal!


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