Bericht von Martin Werner
Das Ersinger Sommerblitzturnier erfreute sich offensichtlich bereits zu Zeiten vor der Pandemie großer Beliebtheit und wurde nun vom SSV nach der letzten Teilnahme 2018 wiederentdeckt. Das stark besetzte Mannschaftsturnier überzeugt neben der lockeren Atmosphäre durch die zusätzliche Möglichkeit der Bildung von Allstar-Teams. Bei diesen können auch Schachfreunde aus verschiedenen Vereinen gemeinsam in einer Mannschaft spielen und so werden auch ehemalige und nicht mehr voll aktive Spieler mit ins Boot geholt. Mit Erik, Lukas, Tim G. und mir stellte der SSV nach ganz aktueller DWZ-Liste ein Team mit dem Rekordschnitt von 2043 Zählern. Daher rechneten wir uns in der starken, mit Titelträgern gespickten Konkurrenz durchaus Chancen auf einen oberen Tabellenplatz aus.
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| Unser Team gegen Conweiler Nach schnellem Sieg hatte ich Zeit für ein Foto |
Gespielt wurden 11 Runden Schweizer System mit 16 Mannschaften, wobei nicht ganz klar wurde, warum man auf ein Rutschsystem mit lediglich 4 zusätzlichen Runden verzichtete. Bei einem Turnier im Schweizer System mit nur geringfügig mehr Teilnehmern als Runden ergeben sich zum Schluss stets eigenartige Paarungen und auch über die Fairness bei den letztlich ausgelassenen Gegnern kann man sicher diskutieren.
Nichtsdestotrotz nahmen wir die Aufgabe an und starteten direkt mit einem 4-0 Whitewash gegen Pforzheim. Wir haderten etwas mit einem ausgelassenen Sieg beim 2-2 gegen Niefern-Öschelbronn und verloren in der dritten Runde denkbar knapp mit eigentlich guten Stellungen gegen die späteren Sieger der KSF1. Den erwarteten Sieg gegen Untergrombach2 erzielten wir souverän, doch das Pforzheim-Allstars-Team (2x Pforzheim + 2 Ehemalige) fügte uns eine weitere Niederlage zu. Mit Siegen über Mühlacker und Conweiler bekamen wir es gegen Ersingen1 mit der Mini-Blitz-Version des am letzten Spieltag der vergangenen Saison kampflos verloren gegebenen Mannschaftskampfes zu tun. Dieses Match entschieden wir mit 3,5-0,5 zu unseren Gunsten und bestätigten einmal mehr den Platz an der Spitze der Tabelle der Landesliga Nord!
Das Derby gegen Untergrombach1, besetzt mit drei Titelträgern und dem SSV-Liebhaber Stefan Doll, bot einiges an Spannung. Letztlich mussten sich Erik und Lukas geschlagen geben, während Tim und ich unseren FMs je einen ganzen Punkt abnahmen und somit ein 2-2 zu Buche stand.
Auch gegen die Schachfreunde aus Illingen teilte man die Punkte mit 2-2. Zum Abschluss konnten wir die zweite Mannschaft des KSF mit 3-1 bezwingen.
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| Erik Eberhart - Neuer DWZ-Rekordhalter des SSV! |
In den Einzelergebnissen holten Erik und Lukas an den Spitzenbrettern gute 5,5 bzw. 5 Punkte. Tim verlor lediglich zweimal an Brett 3, erspielte starke 7,5 Punkte und wird wohl nur mit seiner Niederlage gegen Niefern-Öschelbronn unzufrieden sein. Ich selbst kam zur Abwechslung wunderbar in den Flow und musste an diesem Tag keine einzige Niederlage hinnehmen. Lediglich in den Spielen gegen beide Mannschaften der KSF erzielte ich je ein Remis (zugegebenermaßen jeweils in Verluststellung) und so ergaben sich spektakuläre 10/11 möglichen Punkten! Hierbei halfen mir allerdings auch gleich drei Gegner durch Zeitüberschreitung.
| Spieler | Punkte | S-R-N |
|---|---|---|
| 1. Erik | 5,5 | 5-1-5 |
| 2. Lukas | 5 | 4-2-5 |
| 3. Tim | 7,5 | 6-3-2 |
| 4. Martin | 10 | 9-2-0 |
Schachlich gibt es noch eine schöne Abschlusskombination aus meiner Partie im Kampf gegen Mühlacker zu zeigen:
In der Abschlusstabelle landeten wir aufgrund der geringeren Brettpunkte auf Platz 4 hinter Ersingen1, jedoch wegen der besseren Buchholz vor Untergrombach1:
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| Kreuztabelle - Abschluss nach 11 Runden |
Die mit Abstand beste Buchholz unserer Mannschaft zeigt auch direkt die Schwäche dieses Schweizer Systems mit wenigen Mannschaften auf: Gegen die Teams auf den letzten drei Tabellenplätzen spielten wir gar nicht, während die Konkurrenz hier klare 4-0 Siege einfuhr.
Bereits gegen 12:30 Uhr war das Mannschaftsblitzturnier beendet. Durch die Wertung in einzelnen Kategorien (DWZ-Schnitt >2000, 1850 bis 2000 und <1850) erhielten wir dennoch den Preis für den dritten Platz in der höchsten Einstufung. Die erhaltenen Verzehrgutscheine setzten wir umgehend in flüssiger Form und Kuchen um und feierten das Ergebnis mit der kleinen Mannschaft anschließend auswärts beim gemeinsamen Restaurantbesuch. So war es für uns zur Abwechslung nur ein halber Sonntag, der sich so aber gerne wiederholen darf.
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