Mittwoch, 24. September 2025

Aus der großen Schachwelt: Ein deutscher Schachspieler unter den Top Ten der Welt, ein anderer spielt um die Weltmeisterschaft!!

 Aus aktuellem Anlass heute mal ein Kommentar zu den (aus deutscher Sicht) höchst erfreulichen Entwicklungen an der Weltspitze des Schachs und eine weitere Würdigung überragender Leistungen im Versuch einen bescheidenen Beitrag dazu zu leisten die "frohe Kunde" zu verbreiten!

Die großen Schachnationen sind schon seit langer Zeit nicht die Europäer (mit Ausnhame von einzelnen, wie natürlich etwa Magnus Carlsen). Zu Zeiten des Kalten Krieges dominierte die Sowjetunion und Spieler aus dieser  Region spielen auch bis heute eine gewichtige Rolle. Danach kam China als Player hinzu und aktuell sind die USA (v.a. durch "Einkauf" starker Spieler), Indien und auch Usbekistan ganz vorne dabei.

Der Grund dafür liegt auf der Hand: In diesem Ländern ermöglicht eine vergleichsweise großzügige (staatliche) finanzielle Förderung Schachprofis ideale Bedingungen für ihre Entwicklung. Dazu werden Kinder dort nicht selten völlig kompromisslos (d.h. mit extremen Trainingsumfängen schon als Kleinkinder und nicht selten ohne oder rudimentärer Beschulung) leistungsmäßig trainiert, was in Europa so (glücklicherweise) seltener vorkommt.

Trotz dieses enormen strukturellen Nachteils bei der Spielstärkeentwicklung steht das deutsche Schach so eindrucksvoll da wie seit zumindest 30 Jahren nicht.

Denn Vincent Keymer stürmte mit seinen letzten Turniererfolgen bis auf Platz 10 der Weltrangliste und  gehörte damit im "Grand Swiss" Turnier des Weltschachbundes schon zu den Mitfavoriten.

Und das Turnier endete mit 1,5 Sensationen: Zunächst konnte er seinen Setzlistenplatz noch verbessern, kam auf Platz 4 ein, hätte sich fast für die Ausscheidung zur Weltmeisterschaft qualifiziert und eroberte Platz 8 in der Weltrangliste!!

Nun die Sensation: Wir sehen zwar Keymer nicht, aber dafür einen anderen Deutschen im Kandidatenturnier um die WM!! Völlig überraschend, aber nicht unverdient belegte Matthias Blübaum Platz 2 bei dem Turnier und führte sogar viele Runden das Turnier an. 

Von den 30ern der Setzliste aus behauptete sich Blübaum erfolgreich gegen die Weltelite, verlor keine Partie und gewann 4/11, dabei auch gegen mehrere Spieler aus den TopTen!!

Damit ist seine Karriere schon jetzt beeindruckend, ist er doch auch schon zweifacher Europameister und Vizeeuropameister im Team! Gleichzeitig verfügen wir jetzt über einen zweiten deutschen Großmeister in der Weltspitze!

 

So etwas gab es im deutschen Schach lange nicht. Wir können nun nochmal anders bei den Weltklasseevents mitfiebern, wünschen den (im übrigen sehr sympathischen) neuerdings absoluten Schachstars weiter viel Erfolg und freuen uns über den weiteren Booster für Schach, der sich schon abzeichnet!!

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