Sonntag, 31. Oktober 2021

Projekt Landesliga Nord - Episode 2


Die zweite Verbandsrunde brachte uns ein Heimspiel gegen den SK Jöhlingen, dessen erste Mannschaft als Tabellenerster aus der Bereichliga Nord 3 aufgestiegen war. Erfreuen konnten wir uns an neuem Spielmaterial bestehend aus Holzbrettern und einem frischen Satz DGT2010-Uhren, welches praktischerweise gerade noch rechtzeitig zum Spieltag geliefert wurde.

Mit den Top 8, der gleichen Aufstellung wie in der ersten Runde, traten wir an und ein Blick auf die Aufstellung der Gegner legte eine klare Favoritenrolle unserseits nahe (Erwartungswert gesamt ziemlich genau 5 Punkte). Der Beginn verlief jedoch durchaus holprig als Janosch an Brett 3 seinem Gegner einen sehr frühen Eröffnungsfehler anbot, der jedoch glücklicherweise ungenutzt blieb. Joscha spielte mit Weiß am vierten Brett nur sechs Züge, bevor er 45 Minuten reinschauen musste, um letztlich eine klar schlechtere Stellung zu erhalten. Kein Auftakt nach Maß.


Lediglich bei mir an Brett 2 und bei Tim W. am sechsten Brett waren strukturelle Vorteile für uns zu erkennen. Beide Partien konnten wir dann taktisch gewinnen. Bei Tim entschied ein Turmeinschlag mit Übergang ins gewonnene Endspiel. Bei mir konnte ein Springeropfer ein unparierbares Matt einleiten. Frühes 2-0

Joscha konnte seine schlechte Stellung aus der Eröffnung nur bedingt verbessern, doch war zur Stelle als sein Gegner ihm eine taktische Gelegenheit bot. Durch ein Qualitätsopfer konnte Joscha die Oberhand und schließlich auch die Partie doch noch gewinnen. 3-0


Jenni an Brett 8 bekam früh das Läuferpaar für einen Doppelbauern, der jedoch auch eine halboffene Linie Richtung gegnerischer König bedeutete. Irgendwo muss dann aber etwas schief gegangen sein, denn nach einem Bauerntausch im Zentrum tauchte die feindliche Dame mit Schach auf f2 auf und erbeutete eine Figur. Danach war die Partie nicht zu retten. 3-1

In der Partie von Lukas an Brett 5 passierte wenig Aufregendes. Früh konnte voller Ausgleich erzielt werden und das Endspiel mit symmetrischer Struktur wurde alsbald remis gegeben. 3,5-1,5


Auch ohne die Annahme seines frühen Geschenks hatte Janosch an Brett 3 Probleme sich des Raumvorteils seines Gegners zu erwehren. Eine taktische Abwicklung schien dann für den Schachfreund aus Jöhlingen einen Bauern zu gewinnen, aber nur um diesen dann postwendend durch eine Gegentaktik wieder abgejagt zu bekommen. Im Endspiel mit seinem beweglichen Springer gegen den statischen Läufer riskierte Janosch dann lieber nicht zu viel und gab sich mit dem halben Punkt zufrieden, da von den verbleibenden Bretter ebenfalls noch Punkte zu erwarten waren. 4-2

In den letzten beiden Partien bereitete und vor allem die Zeitkontrolle Sorge. Tim G. und sein Gegner
am ersten Brett schafften es, dass jeder nur noch 1 Minute auf der Uhr hatte, obwohl erst 19 Züge gespielt worden waren. Tim hatte sich jedoch schon deutlichen Materialvorteil erarbeitet und hatte in der Folge im Schweinsgalopp geführten Partie mehrere Gelegenheiten den Sack zuzumachen, die er jedoch alle ausließ. Stattdessen gab er seinem Gegner einen gefährlichen Bauern auf der 7ten Reihe, so dass die Bewertung der Stellung zunehmend schlechter wurde. Nach dem Damentausch unmittelbar vor der Zeitkontrolle war die Stellung für Tim dann sogar ziemlich elementar verloren. Doch obwohl sich sein Gegner kurz zuvor erkundigt hatte und wusste dass man bereits 2-4 hinten lag, gab er die Partie noch vor dem 40ten Zug remis. Alles sehr mysteriös. 4,5-2,5

Matthias spielte am achten Brett stark auf und setzte seinen Gegner mächtig unter Druck. Er zwang den gegnerischen König zu einer Wanderung von der einen auf die andere Seite des Brettes, musste dabei allerdings einige Bauern abgeben. Doch gerade als im Schwerfigurenendspiel die entscheidende Mattdrohung möglich gewesen wäre, war Matthias' Zeit so knapp, dass nur der Übergang  in ein schlechteres Endspiel drin war. Aus einem Turmendspiel mit Minusbauer wurde dann nach Umwandlung eine vierte Partiephase mit Dame+Bauer gegen Dame. Diese undankbare Verteidigungsaufgabe, welche bekanntermaßen auch äußert länglich ist, gab der Partie dann den Rest und Matthias konnte seinem Gegner nur noch zum Sieg gratulieren. 4,5-3,5


Insgesamt trotz höherer Erwartung ein knapper Sieg, bei dem wir durch einige Fahrigkeiten fast noch einen oder gar beide Mannschaftspunkte abgegeben hätten. In der Tabelle grüßen wir damit aber nun weiterhin von oben als einziges Team mit zwei Mannschaftssiegen nach zwei Spieltagen. Am 21.11. sind wir dann zu Gast bei den Schachfreunden Forst, um unser Projekt fortzusetzen.


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