Bericht von Tim G.
Am vergangenen Sonntag hatten wir zum sechsten Spiel der diesjährigen Verbandsrunde die SF Birkenfeld zu Gast. Nachdem wir im letzten Jahr am selben Ort und mit nahezu der gleichen Aufstellung (Matthias anstatt Erik) sieben zu eins gewonnen hatten, galt es dies nun zu bestätigen. Allerdings sah es zu Beginn nicht unbedingt danach aus.
Zwar waren Erik und Fabian ihren Gegner klar überlegen, aber an den ersten drei Brettern standen wir ziemlich bedenklich. Den ersten Punkt für Bruchsal holte aber, wer sollte es aktuell auch anders sein, Joscha. Wie schon im vergangenen Jahr fand Joschas Gegner nie richtig in die Partie. Die halboffene e-Linie und die deutlich aktiveren Figuren wurden dem Schwarzen schlussendlich zum Verhängnis, sodass Joscha weiterhin einer der Topscorer der Liga bleibt. Brett 7 wird somit immer unwahrscheinlicher...
Wenn ich mich richtig entsinnen kann, war Janosch als Nächster fertig. Meiner Einschätzung nach hatte Weiß die viel besseren Chancen in der Partie. Aber wie auch bei Joscha wiederholte sich die Begegnung aus 2022 und erneut stellte der Birkenfelder in Zeitnot jeglichen Vorteil ein und konnte nur noch ein Remis forcieren. Da die Stellungen von Martin und mir zu diesem Zeitpunkt sehr schlecht waren, ein wichtiger halber Punkt.
Hätte der Birkenfelder an Brett 7 Erik gekannt, hätte er wahrscheinlich eine andere Eröffnung gespielt. So flog die weiße Stellung schon nach wenigen Zügen komplett auseinander. Der Weiße versuchte zwar noch einen Turm wegzuschnappen und das Mehrmaterial durchzubringen, aber Erik nutzte ganz cool aus, dass der weiße König völlig schutzlos war und brachte uns mit zwei Punkten in Führung.
Fabian überrollte seinen Gegner trotz dessen ausgezeichneter Eröffnungswahl im ersten Zug und es wurde zu einem Spiel auf ein Tor. Bei entgegengesetzten Rochaden spielte nur Fabian und der Gegner versuchte verzweifelt die Stellung zusammenzuhalten. Als es so aussah, als ob ihm dies fast gelungen sei, stellte er eine Figur ein und der Mannschaftssieg war fast sicher. Wieder sehr stark von Fabian.
Jenni holte dann den entscheidenden Punkt zum Sieg. Schon in der Eröffnung stand sie immer besser und bereitete dem Schwarzen mit dem Läuferpaar große Probleme. Dementsprechend war Schwarz zur Passivität gezwungen und musste sich einem weißen Freibauern auf der d-Linie erwehren. Daher versuchte der Birkenfelder den weißen König mattzusetzen, aber Jenni wehrte alle Drohungen ab und gewann souverän.
Besonders hervorzuheben ist Lukas. So bereitet er sich am Tag davor sehr motiviert vor (war leider völlig umsonst) und spielte gewohnt innovativ sein bekanntes System. Demzufolge bekam er einen sehr skurrilen Doppelbauer auf der e-Linie, was er mit Figurenaktivität zu kompensieren versuchte. Wie die alten Meister brachte er in der gegnerischen Zeitnot alle Figuren zum Königsflügel und erbeutete eine Figur. Dank seiner hervorragenden Endspielkenntnisse verwertete er den Vorteil im Endspiel mit leichter Hand.
Mit leichter Hand spielte auch mein Gegner, nachdem ich meine Stellung beim Übergang vom Mittelspiel ins Endspiel sukzessive runterwirtschaftete. Wegen einer fiesen Taktik musste ich die Dame für Leichtfigur und Turm geben und dachte schon kurz darüber nach, einfach den Tag zu beenden. Allerdings brach sich mein nominell deutlich stärkerer Gegner bei der Gewinnführung alle Finger und wie durch ein Wunder überlebte ich dank einer Festung im Endspiel zum wiederholten Mal eine komplett verlorene Stellung.
Der Pechvogel sollte an diesem Tag Martin werden. Zwar ließ der Gegner nach wenigen Zügen einen ganz einfachen Qualitätsgewinn aus, aber die Stellung war trotzdem sehr unangenehm für Weiß zu spielen. Schlussendlich setzte sich die schwarze Bauernübermacht durch und Birkenfeld kam noch zum Ehrentreffer.
Somit haben wir mit 8 Mannschaftspunkten den Klassenerhalt sicher. In der Fußballbundesliga wären dies 40 Punkte. Weiterhin bleiben wir auf dem dritten Tabellenplatz und dürfen am kommenden Spieltag zum Spitzenspiel gegen den großen Aufstiegsfavoriten aus Karlsruhe.
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