Dienstag, 7. März 2023

Bruchsal – KSF II: Grandioser Sieg gegen den (bisher) übermächtigen Tabellenführer

Bericht von Tim G.

Nach dem souveränen Heimsieg gegen Birkenfeld, mussten wir diesmal auswärts in der Merkur Akademie gegen die zweite Mannschaft der Karlsruher Schachfreunde ran. Diese hat seinerseits am vergangenen Wochenende einen (vermeintlichen) Kantersieg gegen die direkte Konkurrenz aus Sandhausen geholt. Interessanterweise war Sandhausen ebenfalls in der Merkur Akademie zugegen, da sie gegen die dritte Mannschaft der KSF antreten durften. 

Nachdem alle Mannschaftsführer Ihre Aufstellungen eingetragen haben, war klar, dass die Karlsruher heute das Ziel hatten, den Aufstieg der zweiten Mannschaft zwei Spieltage vor Schluss zu sichern. So war die dritte Mannschaft vor allem an den ersten drei Brettern sehr stark besetzt und auch in der zweiten Mannschaft spielten nahezu alle, sodass der DWZ-Schnitt aller 8 Bretter über 2000 lag. Wenn mich nicht alles täuscht, dann war dies das erste Mal, dass unser Gegner einen solch hohen Schnitt aufweisen konnte.

Nach etwa 90 Minuten zeigte Joscha, warum er zurecht mittlerweile der alleinige Topscorer der gesamten Liga ist. So zwang er seinen Gegner, einen guten Bekannten, zu einem haarsträubenden Fehler, welcher mindestens zwei Bauern kostet und uns die Führung bescherte. 1-0

Aufgrund der Führung und da wir an keinem Brett (außer vielleicht Brett 2) in irgendeiner Gefahr waren, konnte Janosch gegen einen guten Gegner Remis machen, wodurch wir dem Mannschaftssieg ein kleines Stück näherkamen. 1,5-0,5

Tim W. spielte eine sehr klassische Struktur, in der das schwarze Spiel oftmals am Königsflügel gegen den rochierten König liegt. Dies setzte Tim auch sehr schön um und holte zum vermeintlich vernichtenden Springeropfer auf f2 aus. Nachdem sich der Rauch verzogen hatte, blieb aber leider nur ein Dauerschach übrig, was aber dank der sehr guten Stellungen an den anderen Brettern kein Problem war. 2-1

Ich musste mich im sechsten Zug nochmal länger an die Theorie erinnern, was mir aber zum Glück noch gelang. Wie ein nachträglicher Blick in Chessbase zeigte, folgten wir noch bis Zug 20 meiner Analyse (natürlich komplett ausgeglichene Stellung...). Dann kamen allerdings nur noch fünf Halbzüge auf das Brett. Dämlicherweise unterlief mir mit meinem letzten Zug ein grober Schnitzer, welcher meinen Gegner in Vorteil gebracht hätte. In Anbetracht dessen, bot ich Remis an, was mein Gegner, trotz des sehr schlechten Verlaufs des Mannschaftskampfes annahm. 2,5-1,5

Somit waren wir weiter mit einem Punkt vorne. Jenni hatte alles im Griff, Erik stand ausgeglichen, Lukas komplett auf Gewinn und Martin hatte einen Bauern weniger im Endspiel. Daher ging ich zumindest von einem Sieg, wenn nicht sogar von einem komfortablen Sieg aus.

Eriks Partie endete, wie zu erwarten, in einer gerechten Punkteteilung. Dies bedeutete leider auch, dass die perfekte Saison mit 9/9 verhindert wurde, aber er kann es sich verschmerzen, da der Gegner auch ganz gut war. 3-2

Jenni überspielte ihren erfahrenen Gegner mustergültig und konnten einen sehr starken Läufer auf e5 ihr Eigen nennen. Zudem setzte Sie den Gegner auf der Uhr sehr stark unter Druck, sodass dieser nur noch vom Inkrement lebte. Als sie im vierzigsten Zug die Möglichkeit sah, Material zu gewinnen, ergriff Sie diese und der Gegner gab ohne großes Nachdenken auf. So hätte der Karlsruher eine Qualität geben müssen, was aber auch zu einer hoffnungslosen Stellung ohne jegliche Kompensation geführt hätte. Eine sehr schöne Leistung. 4-2

Währenddessen schickte sich Lukas an zum tragischen Helden zu werden. Das frühe ängstliche Remisangebot des Gegners lehnte er richtigerweise ab und zeigte eindrucksvoll, dass er der bessere Spieler ist, indem er bald eine Mehrqualität und die Initiative hatte. Leider war er in der Folge aber viel zu ungeduldig, anstatt den Punkt sicher nach Hause zu bringen. Stattdessen entschloss er sich zu einem Opfer, was komplett nach hinten losging. Fairerweise muss man auch sagen, dass der Gegner diesen Fehler aber auch sehr gut ausnutzte und mit einer Serie von Schachgeboten die Bauern einsammelte und nebenbei seinen König befreite. Schlussendlich blieb der weiße König schutzlos gegen Dame, mehrere Bauern und Läufer zurück, womit die KSF nochmal auf einen Punkt herankamen. 4-3

Somit kam Martin die Aufgabe zuteil in einem Endspiel mit Dame, Turm, ungleichfarbigen Läufern und einem Mehrbauer für den Gegner, das Remis zu halten. Diese Aufgabe erledigte Martin sehr sicher, obwohl sein Gegner über sechs Stunden alles probierte, aber schließlich einsehen musste, dass heute kein Durchkommen war. 4,5-3,5

Somit haben wir unseren bisher stärksten Gegner in der Vereinsgeschichte überzeugend geschlagen, was vor allem an einer sehr guten, geschlossenen Mannschaftsleistung lag. In der Tabelle sind wir nun wieder punktgleich mit Sandhausen, gegen die wir maximal bitter verloren hatten, und zwei Punkte hinter den KSF. Mal schauen, ob es vielleicht sogar noch weiter nach oben geht...

1 Kommentar:

  1. Überrascht mich gar nicht, Ihr habt eine richtig starke Truppe am Start, Glückwunsch zum Sieg und Gruß aus Untergrombach - Ralf.

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