Dienstag, 18. Juni 2024

Leon beim U25 Sommerturnier

Bericht von Leon Wegmer

Als „Neuzugang“ für kommende Saison war natürlich klar, dass vorher einiges an Spielpraxis wieder aufgeholt werden muss. Daher entschied ich mich, Anfang Juni das Sommerturnier der OSG Baden Baden mitzuspielen.
Mit einem neuen Teilnehmerrekord seit der Pandemie versprach das Turnier einiges an Spannung – und wohl auch einiges an Organisationsaufwand. Denn nach Runde 2 fiel den Turnierleitern auf, dass durch den Wechsel des Auslosungsprogrammes irgendwie eine Ziffer, ein Brett oder eine Einstellung verrutscht sein musste: Runde 3 wurde für fast alle der Top 10 der Tabelle mit dritter Weißpartie ausgelost… Der ein oder andere wird das wohl als Vorteil sehen.

Jedoch muss ich erst einmal eine große Lanze für Rolf Schlindwein und sein Organisationsteam brechen, denn so ein Turnier aufzustellen, mit all seinen Schwierigkeiten und all seinem Aufwand, das ist nicht so einfach. Umso mehr freute es mich, dass niemand wirklich annähernd unzufrieden mit der Farbverteilung war und jeder einfach nur Schach spielen wollte. Ein kurzer Ausschnitt aus meinem Turnier folgt:
Als Platz 4 der Setzliste durfte ich in der ersten Runde als Favorit ins Rennen. Ich konnte mich früh in der Eröffnung mit einem Mehrbauern konsolidieren, als der zweite Bauer fiel, sah es schon ziemlich gut für mich aus. Ein Glück sah meine Gegnerin nicht, dass ich mich zu wohl in der Stellung fühlte und eigentlich einen Gegenstoß zuließ, der zum ungleichfarbigen Läuferendspiel geführt hätte… so gab sie nach einem weiteren Einsteller einige Züge später auf.
In Runde zwei hatte ich das Glück, dass mein Gegner sich in der Eröffnung nicht so gut auskannte und mit einem Minusbauern nach 11 Zügen nach Gegenspiel suchte. Das fand er nicht so ganz, sodass er seinen König aufriss und somit relativ schnell die Segel streichen musste.
Runde drei war dann schon etwas schwerer. Mein Vorteil war, dass mein Gegner das Championsleague-Finale wohl der Partie vorzog, weshalb bereits nach 19 Zügen zwei Remisangebote standen. Trotz meines dubiosen Eröffnungsexperiments konnte ich meinem Gegner nach Ablehnung seiner Angebote eine etwas waghalsige Variante entlocken, sodass er unter Druck seinen Läufer fangen ließ. So kam er zwar pünktlich zum Finale, verlor allerdings auch seine Partie.
Runde 4 ging dann erstmals über die volle Distanz. Das französische „Wunderkind“ hatte wohl beim letzten Faschingsturnier einen FM geschlagen, sodass ich mich hier abseits von Hauptvarianten in eine sehr ausgeglichene Maroczy-ähnliche Stellung begab. Das führt dazu, dass mein Gegner sich gezwungen sah, die Stellung mit dem falschen Zug zu öffnen, sodass ich eigentlich sehr gute Chancen hatte. Allerdings wurde ich dann zu gierig und ungenau, weshalb nach einigem Hin-und-Her-ziehen die Partie Remis endete.
Durch die mehreren Weißrunden für die obere Tabellenhälfte wurde es langsam für das Turnierteam schwer, passende Gegner für alle zu finden. Allerdings passte glücklicherweise am Ende (fast, Brett 1 bekam viermal weiß) alles. Mein Gegner spielte sehr ambitioniert seinen Alapin, merkte relativ schnell, dass jedoch kein richtiger Angriff zustande kam und musste dann schnell den Rückzug antreten. In dieser Phase gewann ich einen Bauern und später auch durch eine Fehlberechnung meines Gegners eine Leichtfigur, sodass am Ende 4,5/5 Punkte zu Buche standen, so wie auch beim Erstgesetzten Jonathan Rügert. Da meine Gegnerin aus der ersten Runde leider mit 0/3 das Turnier abbrach, kam ich zu wenigen Buchholzpunkten und wurde deshalb Zweiter.


 

2 Kommentare: