Bericht von Leon Wegmer
Ohne einen gebeutelten Martin traten wir die Reise nach
Ettlingen an – da nach dem Spieltag ein Abstecher auf den Ettlinger
Weihnachtsmarkt geplant war, mit der S-Bahn.
Da das Jahresende nicht nur uns, sondern die Ettlinger genauso
kalt erwischte, traten auch diese nicht in Bestbesetzung an. Somit versprachen
wir uns einige Chancen auf den ersten Saisonsieg.
Brett 8: Schwingen, Dominik - Roos, Matthias
Leider hatte Matthias in der Eröffnung bereits früh einen
Bauern eingestellt. Laut Engine ist das sogar noch in Ordnung, da man schnelle
Entwicklung erhält und Gegenspiel – allerdings fand Matthias diese Züge nicht
und musste seinen schwarzen König bis nach a5 jagen lassen.
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| Schwingen, D - Roos, M | Stellung nach 18.Dxc2 |
Das Matt im nächsten Zug mittels Sc4# ist nicht zu verhindern.
Brett 6:
Orsolic, Marijan - Göttel, Tobias
Noch schneller war Tobias' Partie vorbei. Sein Gegner spielte
den typischen Plan im Englisch mit Königsangriff über f4-f5. Leider konnte
Tobias nicht alles abwehren und ging Matt.
So mussten wir erneut wie auch gegen Pforzheim mit einem
frühen Rückstand kämpfen. Doch es sollte spannend werden…
Brett 4: Heberle, Lukas
- Wegmer, Leon
Bei mir passierte erst einmal wenig in der Eröffnung. Als
ich mich dann entschied, den Damenflügel etwas aufzureißen, griff mein Gegner
nach einem Schach fatal fehl – durch diesen Königszug konnte mein Springer in
die Stellung eindringen und eine Qualität gewinnen. Danach hatte ich genug
Spiel, um zeitnah Matt zu setzen.
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| Heberle, L - Wegmer, L | Stellung nach 29...Sb2 |
Nach den zuvor gespielten Zügen 28...Dd5+ 29.Kf2? gewann 29...Sb2 wegen der Drohung auf d1und Sd3+ die Qualität.
Brett 3: Schmitt-Schott, Joscha -
Fromme, Simon
Joscha hatte natürlich sein geliebtes Londoner System auf
dem Brett. Nach einer ruhigen Eröffnung entschied sich sein Gegner, mit Bauern
auf e5 und f5 anzugreifen, was sich jedoch als Fehler herausstellte: Joscha gewann
eine Qualität und durch den sehr offenen schwarzen König auch die Partie.
Brett 5: Hochscheidt, Lukas - Gebhardt,
Ulrich
Auch bei Lukas kam eine seiner Lieblingseröffnungen aufs
Brett. In einer ausgeglichenen Stellung wollte er mit einem Mattangriff seinen
Gegner überrumpeln – doch dieser ließ sich davon nicht beeindrucken und wehrte
erfolgreich alles ab, sodass Lukas mit Leichtfigur und Qualität weniger nichts
als die Aufgabe blieb.
Brett 2: Werner, Clemens -
Geweniger, Tim
Tim hatte eine sehr spannende Partie auf dem Brett. Im
Turmendspiel mit beiden Türmen bot sich trotz zwei Minusbauern eine Chance:
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| Werner, C - Geweniger, T | Stellung nach 37.Txb5 |
Statt hier das natürliche 37...Tdd2 zu spielen, gewinnt
tatsächlich 37...Tgd2. Es droht e2 und Td1, weiß wäre hier machtlos. Stattdessen
spielte Tim den natürlicheren Zug und musste sich wegen der drei Bauern auf dem
Damenflügel geschlagen geben.
Mit dem Zwischenstand von 4-2 für Ettlingen kämpften Jenni
(zu diesem Zeitpunkt bereits mit Mehrqualität) und Erik (die umstehenden
befanden seine Stellung für besser) um das Unentschieden.
Brett 1: Eberhardt, Erik
- Koll, Linus
Eriks Partie ging drunter und drüber. Die umstehenden
Zuschauer waren mehrfach jugendsprachenkonform „lost“, weil so viel passierte.
Erik gab alles und versuchte, das Endspiel zu seinen Gunsten zu entscheiden,
doch sein Gegner parierte und mehr als ein Remis war leider nicht möglich.
Brett 7: Wellenreich, Jenni -
Fucik, Timo
Jenni konnte früh eine Qualität gewinnen. Es war sogar mit
einem Turmmanöver über c1-c4-h4 ein Mattmotiv möglich, dass jedoch schwer zu
finden war. Mit der Mehrqualität verlor Jenni etwas den Faden und nach 6
Stunden Kampf und keiner Möglichkeit mehr, Mannschaftspunkte zu ergattern,
wurde sich auf Remis geeinigt.
Insgesamt also ein vermeidbarer, schmerzlicher Sieg, der uns
aufgrund Brettpunkten sogar auf den letzten Tabellenplatz spült. So gilt es, im
neuen Jahr am 11.01.2026 gegen Eppingen 2 den ersten Saisonsieg einzufahren und
schnellstmöglich die Abstiegsränge wieder zu verlassen.



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