Mittwoch, 13. Oktober 2021

VBR 1: Bericht von Martin

 Projekt Landesliga Nord - Episode 1

Am vergangenen Sonntag war es nicht nur für mich der erste Einsatz in der ersten Mannschaft des SSV, sondern auch das erste Spiel für das Team in der Landesliga Nord. Für mich nur eine kleine Umstellung - war es in Niedersachsen doch die Landesliga Süd gewesen. Diese entspricht in Baden jedoch der Verbandsliga und umgekehrt. Alles sehr verwirrend.

Zum Spieltag: Mit drei Autos konnten wir mit reichlich Platz wenn auch vermutlich etwas zu spät vom Bruchsaler Bahnhof starten. Die Gastgeber aus Conweiler mussten aus Platzgründen ins nahegelegene Schwann ausweichen. Nach Kontrolle der 3G-Regel am Eingang bot der Spielort jedoch reichlich Platz für weitere Schachspieler, so dass man auch noch einigen Nachwuchstalenten bei ihren ersten Erfahrungen zuschauen konnte.

Ein Blick auf die Mannschaftsaufstellung zeigte uns in der Favoritenrolle, da die Schachfreunde Conweiler zwar an den ersten beiden Brettern stark besetzt waren, dieses Niveau nach hinten aber nicht aufrechterhalten konnte. So hatten wir die höhere Wertungszahl an allen anderen Brettern, teilweise mit deutlicher Differenz.

In der ersten Partie lief es jedoch alles andere als glatt. Joscha an Brett 4 hatte gegen seinen nominell schwächeren Gegner strukturelle Probleme, denn mit Bauern auf a5, c5 und e5 entstanden einige unschöne Löcher auf den weißen Feldern. Ein taktisches Versehen seines Gegners durch das Wiederschlagen mit dem falschen Bauern brachte Joscha unverhofft eine Qualität und einen Bauern ein und nur kurze Zeit später konnte er seinem Gegner sogar ein Matt präsentieren. 1-0

In meiner Partie an Brett 2 wählte mein Gegner mit Weiß eine eher fragliche Aufstellung. Als dann kein aktiver Plan mehr zur Verfügung stand, griff er zu drastischen Maßnahmen, an deren Ende er jedoch schlechter stand. Ein taktischer Einsteller wurde letztlich mit einem hübschen Matt bestraft, welches mein Gegner freundlicherweise sogar noch zuließ. 2-0

Matthias an Brett 7 spielte eine durchaus abgefahrene Eröffnung, die an Aktivität und Angriffschancen keine Wünsche offen ließ. Ein Remisangebot beim Stand von 0-0 lehnte er nach Nachfrage ab und konnte in der Folge die Oberhand und schließlich auch die Partie gewinnen. 3-0

Bei Janosch an Brett 3 waren früh taktische Möglichkeiten im Spiel, doch ein gegnerischer Springereinschlag auf f2 lieferte noch nicht die Entscheidung. Stattdessen gewann Janosch durch die nachfolgende Abwicklung im Endeffekt eine Figur und später auch das etwas längliche Endspiel. 4-0

Lukas hatte am fünften Brett früh alle positionellen Trümpfe in der Hand. In der Folge konnte er seine Überlegenheit jedoch nicht richtig ausbauen und geriet ins Schwimmen. Erst ein deutlicher Materialgewinn, nach welchem er alle gegnerischen Drohungen entschärfen konnte, brachte die Entscheidung und den Sieg. 5-0

Mit diesem Zwischenstand konnte die eine Hälfte unseres Teams bereits beruhigt nach Hause fahren, während in den verbleibenden drei Partien noch gearbeitet werden musste. An Brett 1 hatte Tim G. Schwierigkeiten mit der Zeiteinteilung, so dass vor dem einzigen Verbleib des Inkrements kaum mehr als 20 der geforderten 40 Züge gemacht waren. Dabei hatte Tim noch Glück, dass sein Gegner im Vorfeld kaum schneller operierte. Leider verkeilten sich Tims Springer bei knapper werdender Zeit, so dass er Material abgeben musste. Das entstehende Endspiel war dann nicht zu halten. 5-1

Tim W. an Brett 6 hatte ebenfalls Probleme mit der Zeit, konnte jedoch wie sein Gegner noch rechtzeitig den 40ten Zug ausführen. Das Ergebnis war ein Endspiel mit Turm und ungleichfarbigen Läufern, das nicht zuletzt wegen der Drohungen gegen Tims König für seinen Gegner etwas günstiger sein sollte. Doch letztlich endete die Partie in einem gerechten Unentschieden. 5,5-1,5

Jenni hatte am achten Brett lange eine sehr ausgeglichene Partie, in der keinerlei Chance auf Vorteil für eine der beiden Seiten zu erkennen war. Laut Joscha gab es im Doppelläuferendspiel für Jenni dann aber eine Gelegenheit zu einem taktischen Bauerngewinn. Nachdem dieser ausgelassen wurde, ging einige Züge später ein eigener Bauer verloren. Doch mit einigen letzten Tricks konnte Jenni die Partie noch ins Remis retten. 6-2

Damit sind wir direkt erstmal Tabellenführer nach dem ersten Spieltag. Ein guter Einstieg in die Landesliga Nord. So kann es weitergehen!

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