Montag, 11. Juli 2022

Joß-Fritz-Jugendopen Untergrombach

 Erik berichtet sehr anschaulich und ausführlich von seinem Turnier am vergangenen Wochenende, lest selbst!

Daneben war auch Elias bei seinem ersten größeren Turnier und hatte viel Spaß und auch gleich den ersten Erfolg!

"Freitag: 

Als ich vor dem Turnier die Teilnehmerliste beobachtet habe merkte ich, dass ich auf 8 gesetzt war. Somit war mir bewusst, dass meine erster Gegner/meine erste Gegnerin von der unteren Hälfte kommt. Ich bin davon ausgegangen, dass ich einen Gegner aus Untergrombach bekomme. Somit bereitete ich mich ein wenig vor. Sowohl schachlich als auch so, dass ich mit dem Druck besser umgehen kann. 

Samstag:

Morgens bin ich alleine mit der Bahn nach Untergrombach gefahren und als ich in der Halle war stellte es sich heraus, dass ich nicht den Gegner gekriegt habe den ich erwartet habe. Dies lag vermutlich daran dass sich die Liste noch änderte. 

Runde 1 (gegen Nina Shapiro): Der Start verspätete sich um 20 Mnuten bis es dann endlich losgehen konnte. Zu meinem Pech konnte ich meine Lieblingseröffnung nicht spielen. Trotzdem ist es mir gelungen die Eröffnung sicher und solide zu spielen. Anfangs war die Partie ausgeglichen, aber bald stellte meine Gegnerin einen Zentrumsbauern ein, was mitr viele Vorteile schaffte. Im Laufe des Spiels konnte ich eine Leichtfigur gewinnen und sie hat danach aufgegeben. 

Runde 2 (gegen Rafael Yurten): In dieser Runde nutzte ich die Gelegenheit das Königsgambit zu spielen. Zwischenzeitlich haben Matthias, Lukas, Joscha & TimG ein bisschen zugeschaut, da sie sowieso kurz vor der zweiten Runde vorbeigeschaut haben. In dieser Runde gelang es mir meinem Gegner eine unangenehme Bauernstruktur zu verschaffen und konnte auch am Königsflügel ein bisschen angreifen. Tatsächlich musste ich akzeptieren, dass ich mich dadurch nur mit einem Bauern belohnen konnte (obwohl ich vorhatte das Spiel schneller zu entscheiden). Trotzdem war ich noch im Vorteil, konnte vieles abtauschen, einen Bauern dazugewinnen und im Läufer-Springer--Endspiel mit 2 Randfreibauern hat mein Gegner schließlich aufgegeben.

Runde 3 (gegen Levin Uyar): In der Runde habe ich einen Gegner aus dem Jahrgang 2010 bekommen. Trotzdem war mir klar, dass dies kein Grund war ihn zu unterschätzen. Schließlich konnte er die erstebn beiden Runden auch für sich entscheiden. Dennoch bin ich davon ausgegangen, dass er sich in meiner Lieblingseröffnung nicht so gut auskennt, also habe ich sie gespielt. Trotzdem hat er gut dagegen gespielt, sodass wir eine Stellung hatten, die eine Art Remisvariante ist. Zwischenzeitlich war ich der Meinung dass ich ein wenig in Vorteil war und bessere Gewinnchancen hatte. Er hat mir jedoch bewiesen, dass es trotzdem eine komplizierte Stellung gewesen ist. Als wir beide unds in Zeitnot befanden einigten wir uns auf Remis. 

Nach der dritten Runde war es Schluss für den Tag und ich machte mich auf die Heimreise. Trotzdem war ich für den Tag noch nicht fertig, denn die Ergebnisse und der Tabellenstand der dritten Runde waren online.  Ich war auf Platz 4. Also war es klar, dass ich gegen einen der Top 3 von der Tabelle spielen muss.  Kurz darauf kamen die Paarungen der vierten Runde. Mein Gegner hat es tatsächlich geschafft den Favorit des Turniers zu schlösgen und somit auf Platz 3 zu landen. Also war ich auf der Suche nach Partien meines Gegners um zu sehen was er spielt. Mir ist dabei aufgefallen, dass er bei den deutschen Einzelmeisterschaften immer den Zug seines Gegners kopiert hat. Ich machte mir damit Pläne für den Ablauf des Spieles am tag darauf.

Sonntag:

Ich habe mitbekommen dass auch mein Gegner sich bei der Vorbereitung Mühe gab. Zum Glück gibt es im Internet wenig Partien von mir und soweit ich weiß keine bei der ich Königsgambit gespielt habe. 

Runde 4 (gegen Tim Uhlmann): Zu meiner Überraschung hat er Siziliaisch gespielt. Glücklicherweise hatte ich mich am freitag auch darauf vorbereitet, sollte ein Gegner kommen der das spielt. Da das Spiel etwas anders verlief investierte ich viel Zeit in der Eröffnung. Schon nach dem 9. Zug hatte ich 30 Minuten verbraucht. Zuerst gelang es mir das Material auszuleichen und ihm eine unangenehme Königsstellung zu geben. Ich nutzte die Initiative und erschaffte Stück für Stück eine bessere Stellung und mein Gegner gab auf.

Zu diesem Zeitpunkt wurde es ziemlich interessant und spannend. Ich und 3 andere hatten zu diesem Zeitpunkt 3,5/4 Punkten und teilten somit mehr oder weniger den ersten Platz, da niemand 4 Punkte hatte.Als ich gesehen habe wer mein nächster Gegner sein wird war ich etwas beunruhigt, da ich mir sicher war er würde sich auf mich vorbereiten. Ich musste also schnell eine andere Variante finden. Leider kenne ich mich in vielen Varianten noch nicht so gut aus und habe wenig Erfahrung. 

Runde 5 (gegen Henrik Chernov): Somit habe ich die Standardvariante gespielt weil sie nicht allzu kompliziert ist. Mein Gegner spielte wie erwartet spanisch. Aber auch mein Gegner hatte das Gefühl dass ich mich gut vorbereitet hätte und spielte früh einen überraschenden Zug, der die Stellung ziemlich ausgleicht. Kurz danach habe ich nicht so geschickt gespielt und stand ziemlich passiv. Tatsächlich konnte ich mich befreien, zudem habe ich ziemlich viel Zeit verbraucht. Die Stellung war erneut etwas ausgeglichen aber ich war mehr in Zeitnot. Obwohl ich eigentlich ausreichend Zeit hatte es zu sehen bin ich in eine Springergabel reingelaufen und reichte meinem Gegner die Hand.

Schade, dass ich mich ausgerechnet in diesem Spiel geschlagen geben musste, obwohl ich einen Sieg oder Remis auch nicht verdient hatte, da ich mit dem Verlauf des Spiels nicht zufrieden war. In einem spannenden Stichkampf konnte Henrik im Armageddon gegen Hannes als Sieger vom Brett gehen. Natürlich gratulieren wir Henrik Cernov für seinen Turniersieg und viel Glück im Heinz-Fuchs-Cup im nächsten Jahr! 

Obwohl das Turnier nicht so endete wie ich es gehofft hatte hat es Spaß gemacht und ich gebe mich mit 3,5/5 zufrieden. Bei der Siegerehrung bekam ich den Pokal für den 1. Platz U 18 und ich bin insgesamt Platz 6 geworden. Ich freue mich auf ein kommendes Schachturnier, in dem ich vielleicht wieder spielen kann.



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