Bericht von Martin Werner
In der vierten Runde der Landesliga empfingen wir an diesem Sonntag die Gäste des SK Sandhausen. Es galt eine schmerzliche Niederlage der letzten Saison zu egalisieren doch ein Blick auf die Aufstellung versprach einen schwierigen Kampf. Ohne unseren Kreuz-Buben Tim G. an Brett 1 mussten wir entsprechend aufrücken und Jan K. übernahm die Verantwortung am letzten Brett. In den meisten Paarungen fand man sich mit ähnlichen Wertungszahlen wieder und der Erwartungswert war häufig nahe an 0,5 Punkten. Es war also von einem knappen Ergebnis auszugehen.
SSV Bruchsal | - | SK Sandhausen |
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Schmitt-Schott, Joscha (2046) | - | (2050) Jaeschke, Benno |
Werner, Martin (2077) | - | (2126) Jaeschke, Felix |
Eberhart, Erik (2034) | - | (2038) Jansen, Andreas |
Wellenreich, Tim (1930) | - | (1920) Bahnmüller, Elmar |
Hochscheidt, Lukas (1877) | - | (1883) Greulich, Jan |
Oberst, Janosch (1841) | - | (1836) Bernhard, Sebastian |
Wellenreich, Jenni (1850) | - | (1866) Fangerau, Andreas |
Keller, Jan (1631) | - | (1841) Sauter, Claus |
Für mich selbst ergab sich früh die Chance mit einem Remisangebot den nominell stärksten Sandhäuser zu neutralisieren. In einer Stellung mit potentiellem Königsangriff für eine schlechtere Bauernstruktur war dieses Ergebnis noch bevor sich die Lage verschärfte durchaus in Ordnung. 0,5-0,5
Bei Jenni am siebsten Brett verflachte die Stellung früh. Nach dem Abtausch einiger Figurenpaare war das resultierende Endspiel vollkommen ausgeglichen und man reichte sich die Hand zur Punkteteilung. 1-1
Janosch konnte in seiner Partie mit einer gekonnten taktischen Abwicklung zwei Figuren für einen Turm erbeuten. In der Folge tat er sich etwas schwer, seine Kräfte entsprechend zu mobilisieren, doch letztlich baute er eine feine Mattkonstellation auf, der der gegnerische König nur noch unter Materialverlust entkommen konnte. Ein starker voller Punkt! 2-1
Die Schach-WG wandelte heute geschlossen auf den Pfaden der Wolga im Stile von Pál Benkő. Sowohl für Lukas als auch für Joscha zahlte sich diese Eröffnungswahl aus, da beide eine sehr angenehme und sogar vorteilhafte Stellung erhielten. Während Joscha gezielt zwei Leichtfiguren für einen Turm und mehrere Bauern abgab, opferte Lukas recht ziellos aufgrund eines Rechenfehlers eine Qualität. Am Ende stand bei beiden das Endspiel Springer gegen Turm auf dem Brett, wobei Joscha zusätzlich eine mobile Walze aus drei Mehrbauern besaß, während Lukas nur einen Bauern für die Qualität übrig hatte. Eine misslungene taktische Abwicklung entschied die Partie schnell zu Gunsten von Lukas' Gegner. Joscha hingegen schob seine starken Bauern mit Engelsgeduld sicher und bestimmt langsam Richtung gegnerischer Grundlinie und konnte den vollen Punkt einsammeln. 3-2
Erik ließ von Anfang an eine passive Aufstellung gegen die gegnerische Eröffnungswahl zu und verteidigte seine Stellung. Im resultierenden Leichtfigurenendspiel hatte Erik zwar die schlechtere Bauernstruktur, verhinderte jedoch mit starker Postierung seiner Figuren das gegnerische Eindringen in seine Stellung. Als dann jedoch die beiderseitige Zeitnotphase einsetzte, wandelte sich der Charakter der Stellung und in einem Harakiri, bei dem beide Könige ins gegnerische Lager einfielen, war der Ausgang schwer zu überblicken. Schließlich löschte Erik das gelegte Feuer gerade noch rechtzeitig und umkurvte alle erdenklichen Fehltritte, um eine klare Remisstellung zu erreichen und den Punkt zu teilen. 3,5-2,5
Im bei uns schon fast regelmäßigen Wechsel wurde heute Tim W. ein wenig zur tragischen Figur. Zwar erbeutete auch er ebenso wie Janosch zwei Figuren für einen Turm, jedoch waren seine Streitkräfte in der Folge nicht mal ansatzweise ähnlich aktiv und er musste weitere Bauern abgeben. Eine falsche Entscheidung mit dem eigenen Turm führte dann zu einem Endspiel, welches nur noch der Schachfreund aus Sandhausen auf Gewinn spielen konnte. Aus Läufer und Springer gegen Turm und 3 Bauern wurde letztlich Springer gegen Turm und Randbauer, doch auch die letzten Pattfallen wurden vom Gegner gemieden und das Spiel war für Tim nicht zu retten. 3,5-3,5
Jan K. spielte bei seinem zweiten Auftritt in der Landesliga eine solide Partie und konnte seinen Gegner zunehmend unter Druck setzen. Letztlich wurde hier vermutlich ein Figurenpaar zu viel abgetauscht, so dass trotz vollkommen passiver Aufstellung des Gegners kein weiteres Angriffspotenzial mehr vorhanden war und Jan nicht durchbrechen konnte. Da der volle Punkt auch den Mannschaftssieg bedeutet hätte, versuchte Jan dennoch alles, musste sich jedoch letztlich mit einem Remis begnügen. Dennoch ein erneut starker Einsatz in unserer ersten Mannschaft! 4-4
Somit bleibt es wie im Titel erwähnt beim "Spalthintern" von 4-4. Aufgrund der anderen Ergebnisse in der Liga können wir hiermit über die Weihnachtspause aber gut leben und haben weiterhin Chancen, im kommenden Kalenderjahr wieder nach vorne vorzustoßen. Die nächste Verbandsrunde bringt uns ein Auswärtsspiel am 21.01.2024 bei den SF Conweiler, bei welchen wir in der vorletzten Saison eine gute Figur machen konnten.
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