Bericht von Martin Werner
Zum nach hinten verschobenen Termin des Bezirkspokalfinales besuchten uns am Sonntag die Gäste der Karlsruher Schachfreunde. In der zweiten Runde hatten diese unsere erste Mannschaft ausgeschaltet und erreichten das Finale mit einem Sieg über die Schachfreunde Neureut. Während wir an unserer bewährten Aufstellung und Abfolge aus dem Halbfinalsieg gegen die Schachfreunde aus Forst festhielten, zeigte die Aufstellung der KSF mit einem Titelträger und einem DWZ-Schnitt von knapp 2200 Punkten die Siegesabsicht der Gäste.
Joschas Partie an Brett 4 verließ zunächst in ruhigen positionellen Bahnen. Mit dem richtigen Zug hätte Joscha wohl einen kleinen Vorteil erhalten können, der falsche stellte hingegend direkt eine Figur ein. Das begleitende Remisangebot wurde dementsprechend abgelehnt und die Partie war in der Folge nicht zu retten. 0-1
Die spektakulärste Partie des Tages spielte sicherlich Lukas an Brett 3. Ein taktisches Versehen seines Gegners erlaubte Lukas ein gefährliches Mattnetz aufzubauen und der finale Schlag lag in der Luft:
Hochscheidt - Pfatteicher, Stellung nach 23...Lf8 |
Ein gewinnbringender, genialer, aber auch schwer zu findender Schlag wäre 24.Lxb7! gewesen. Dieser hält die Drohung mit Ld5+ aufrecht, gewinnt ein Tempo auf den schwarzen Turm und räumt das Fluchtfeld g2 für den König (z.B. 24.Lxb7! Tb8 25.Te5 +-). Die zusätzliche Fluchtmöglichkeit stellte sich in der Partie als entscheidender Faktor heraus, da Lukas stattdessen die Ablenkung 24.g4 Dxg4 25.Te7 wählte, aber beim nachfolgenden 25...Dd1+ 26.Lf1 Dg4+ 27.Dd1+ etc. dem Dauerschach nicht ausweichen konnte. So gab es statt der Sensation gegen den mehr als 350 DWZ-Punkte stärkeren Gegner nur ein Remis. Sehr schade! 0,5-1,5
Bei mir an Brett 2 verlangte eine seltene Eröffnungsvariante meinen Gegner früh einen hohen Zeitverbrauch. Leider kam aus der Variante kein nennenswerter Vorteil heraus und das Spiel verflachte zu einem ausgeglichenen Endspiel. Die Punkteteilung war die logische Folge. 1-2
Erik kämpfte am längsten gegen den internationalen Meister der KSF am Spitzenbrett. Früh hätte wohl eine Abwicklung zu zwei Figuren gegen einen Turm zu Eriks Nachteil führen sollen, doch der Titelträger machte sich selbst das Leben schwer und es wurde eine ausgeglichene Stellung erreicht. In der weiteren Folge blieb dann jedoch Eriks verbleibender Läufer unschön eingebaut und aus praktischer Sicht war die Stellung bereits extrem schwierig zu spielen. Bei knapper Zeit kurz vor der Zeitkontrolle fiel dann schließlich alles in sich zusammen und der Schachfreund aus Karlsruhe konnte durch die drohende Umwandlung seines Freibauern den Sieg markieren. 1-3
Damit verlieren wir das Finale des Bezirkspokals. Da sich jedoch beide Finalisten für den Badischen Mannschaftspokal qualifizieren, können wir diese Niederlage verschmerzen. Besonders Lukas spielte in diesem Durchgang des Bezirkspokals groß auf und verpasste nur durch das oben genannte Dauerschach in der letzten Runde eine perfekte Ausbeute von 100%! Sicherlich eine Pokalwaffe, die wir auch auf Badischer Ebene eingesetzen zu denken.
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